Tour | 465 | 2232 | Zwölferkopf, Nordostkante "Zwölferkante" | Wetterstein | Klettern | 4+ | 07.08.12 |
Alpiner Klassiker über Garmisch | www.sirdar.de |
Fakten | |
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Zustieg: | Über Mittagsreiße von Hammersbach, in der Mittagsschlucht brüchig. 2.5h |
Route: | Nordostkante: ca. 13 SL, Stände meist gebohrt, zum Großteil selbst abzusichern, einige NH. |
Abstieg: | Normalweg (2), Abstieg zur Höllentalangerhütte (3h + 1.5h) oder neue Abseilpiste |
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Anfahrt von München: |
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Titel: Geologisch aktive Zone Bergspezln: Jens Als Alpinkletterer mit Basis München fährt man ja doch relativ oft durch Garmisch. Unweigerlich fällt einem dabei die Zwölferkante am dem der Zugspitze vorgelagerten Waxensteiner-Kamm ins Auge. Eine logische Linie und auch noch als sehr schön gepriesen. Nun war es also soweit, wir wollten uns an diesem Klassiker auch mal versuchen. Der Zustieg ist dann aber schon mal weniger logisch. Der Waldhang unter dem Waxenstein ist von einem dichten Wegenetz durchzogen. Man folgt aber fast immer dem Weg der nicht ausgeschildert ist. Von daher doch wieder logisch. Kurz vor der Waxensteiner Hütte beginnt der mühsame Teil des Aufstiegs, es geht direkt die Mittagsreiße zum Anfang der Mittagsschlucht empor. Zwischenzeitlich hatten uns zwei Bergwachtler aus Grainau überholt, so dass es für uns kein Problem war, den Einstieg zu finden. Das wäre sonst vermutlich gar nicht so einfach gewesen. Schon hoch oben über dem Schluchtgrund findet sich der erste Bohrhaken-Stand auf einem Band. Um dorthin zu kommen gibt es auch viele Möglichkeiten. Wir erwischten einen kleinen Kamin der durch eine fixe Reepschnur entschärft war. Am Einstieg liegt dann erstmal eine Art "Balanced Rock". Ein wohl erst kürzlich abgebrochener gewaltiger Felsbrocken, der sehr wackelig auf aufgetürmten Schutt vorerst sein Gleichgewicht gefunden hat. Irgendwie muss man aber auf diesen Wackelfelsen steigen, um zum oberen Einstieg zu kommen. Auch sonst macht das Gelände am Anfang einen äußerst brüchigen Eindruck. Geologisch aktiv, sozusagen. Der Fels wird aber bald fester, nur zum Ende hin ist dann wieder vorsichtiges Steigen angesagt. Wir hatten 60m-Seile dabei, da wir evtl. die neue Abseilpiste entlang der Mittagsschlucht verwenden wollten. Aber auch so erwiesen sich die langen Stricke als praktisch, da man so doch einige Seillängen zusammenhängen kann. So kamen wir auch im anfangs leichten Gelände an der Kante gut voran. Hier gibt es viele Varianten und genauso viele Standplätze. Im mittleren steilen Teil bewegt man sich immer an der Kante. Weiter oben nach der Schlüsselstelle quert man in eine Rinne. Original müßte man nun entlang dieser weiter nach oben klettern. War mir zu brüchig, weswegen ich wieder rechts auf der Kante weiterkletterte. Leider muss man aber doch irgendwann zurück in die Rinne und das in einem umso brüchigeren Gelände. Dann hat man es eigentlich schon. Der restliche Weg über den Nordgrat ist größtenteils wieder Gehgelände. Kurz zuckte ich zusammen, steht da vorne nicht ein Typ, der hilfesuchend die Hände gen Himmel streckt? Erst auf den zweiten Blick wurde mir klar, auf dem Gipfel steht eine Jesus-Statue in typischer Pose. Die wurde dort auch erst kürzlich aufgestellt. Wir waren nun also am Gipfel, leider hatte sich eine Wolkenbank um den Jubi-Grat gelegt. Um die Tour abzurunden, entschlossen wir uns doch, über die Höllentalangerhütte abzusteigen. Dazu geht es via Normalweg vom Zwölferkopf bis knapp in die Mittagsscharte und dann im durchaus anspruchsvollen Gelände zum Normalweg auf den Großen Waxenstein und weiter sehr steil hinab ins Höllental. Landschaftlich jedenfalls sehr eindrucksvoll. |
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