Vom Parkplatz "Seeklause" über Schärtenalm hoch zur Blaueishütte auf
1651 m (2h) nun weiter zum Blaueisgletscher. Auf diesem bis zum höchsten erreichbaren Punkt in
Richtung Blaueisscharte. Nun weiter in einfacher Kletterei über den NW-Grat auf den Gipfel des
Hochkalter.
Charakter:
Auf dem Blaueisgletscher sind Pickel und Steigeisen notwendig
(ca. 35° steil). Die Randkluft kann je nach Jahreszeit Probleme bereiten. Der NW-Grat bietet
Kletterei im IIer-Grat. Der Einstieg ist durch einen Pfeil gekennzeichnet, der weitere Weg
durch Steinmännchen.
Abstieg:
Über markierten Steig durch das Ofental oder ebenfalls über
den langen Grat zum Kleinkalter und Rotpalfen wieder zurück zur Blaueishütte (stellenweise II,
ca. 2h).
Hütten:
Blaueishütte (1651 m)
Karte:
Bayerisches Landesvermessungsamt, UK 25-1 "Nationalpark Berchtesgaden,
1:25000
Führer:
Heinrich Bauregger, "Bayerische Hausberge", Verlag J. Berg, München
2. Auflage 1995
Lassen wir zuerst die Dame zu Wort kommen:
Es war an einem Wochenende im Juli, da machten sich zwei Neu-Germeringer auf den Weg zum Nationalpark
Berchtesgaden.
Dort angekommen wurde schnell das Zelt aufgebaut, die Radl startklar gemacht und los
ging es zum Hintersee und nach einer Jausen weiter, teils steil bergan gen Hörnbichlhöhe. Auf dem
Weg gab es fantastische Ausblicke auf bereits begangene Heldentaten des Sirdars ( das Grundübelhorn...). Irgendwann war beim weiblichen Part des Duos dann der
Knieschmerz beim Radln / Laufen zu hoch, die Kondition und Lust am Ende und somit wurde die
Bergauffahrt abgebrochen. Der männliche Teil der Gesellschaft ist natürlich noch ganz fleissig bis
zur Passhöhe geradelt. Zurück ging es dann recht fix, wobei der Anstieg zum Campingplatz auch nicht
zu verachten war. Das Paar stieg vom Radl auf das Auto um, fuhr nach Berchtesgaden um dort erst ein
Eis (besser zwei) und dann den Woife abzuholen. Zurück am Campingplatz ging die Köchelei los und
endete mit vollgefressenen Bäuchen. Schnell wurde noch alles für den nächsten Tag gepackt und schon
ging es ab in den Schlafsack.
Am Sonntag wurden wir nicht vom Hahn auf dem Kirchturm geweckt, sondern vom Fiepen aus der Zeltkuppe
und zwar bevor sich ein Hahn überhaupt je getraut hätte zu krähen ... 4.30!!! Frühstück, Packen,
Abfahrt. Um 5.30 machten sich die Jungs auf den Weg zum Hochkalter, während das Weibchen sich schnell
wieder auf den Rückweg machte und nochmal für 2.5 h im Schlafsack verschwand. Dann hiess es alles
zusammenpacken und ins Auto verstauen. Um die Geschichte nicht zu sehr auszuweiten, jetzt alles in
Kurzfassung:
Radltour vom Parkplatz Wimbachklamm (da durfte man leider nicht rein radln) zum Königssee, kurzer
Snack und zurück. Auto umgeparkt, zu Fuss Umrundung des Hintersees und kleine Wanderung im Zauberwald.
Dann warten auf die Gipfelstürmer. Mit denen ging es dann noch in einen Biergarten auf dem Heimweg
mit abschließenden obligatorischen Eis-Stop.
Ich danke Fr. Ebi für diesen Erlebnisbericht, während sie auf die Berghelden wartete. Diese hatten
sich eigentlich u.a. auch den Nordgrat zur Blaueisspitze vorgenommen. Da wieder Gewitter zum
Nachmittag vorhergesagt waren, beschränkte man sich jedoch auf die Besteigung des Hochkalters
über den Blaueisgletscher. Dieser war noch gut mit Schnee bedeckt. Wodurch es nicht weiter ins
Gewicht fiel, dass Woife seinen Pickel vergessen hatte und ihm somit die wahrscheinlich erste
pickelfreie Besteigung des Blaueisgletschers gelang. Spannend wurde der Übergang vom Eis zum Fels,
entweder Eis- oder Felsklettern war angesagt. Woife probierte sich am Fels, sah ein, das ging nicht
und mußte doch noch auf meinen Pickel zurückgreifen, um die letzten Meter zu bewältigen.
In der Blaueisscharte bot sich uns eine überwältigende Aussicht auf alles, was hier in der Gegend
die Massen anlockt. Uns lockte der Nordgrat, schöne, nicht schwierige Kletterei im IIer-Gelände.
Nach 4.5 h und 1900 Hm am Gipfel ein freudiges "Servus" von Rita und Andreas, die ich mal
bei einem DAV-Kurs kennengelernt
hatte. Wie klein die Welt doch ist. Runter ging es über den Kleinkalter, mit Abstecher zum
Rotpalfen. Ein Gipfel mehr und damit die Hälfte der Blaueisumrahmung erledigt!
Der Blaueisgletscher sieht von hier gewaltig steil aus, die wahrscheinlich
steilste Eiswand Bayerns ;-) !!! Jetzt ist aber genug mit Superlativen. Nach 8.5 h konnte
uns das Bodenpersonal wieder in Empfang nehmen ...
Alle Texte und Bilder so nicht anders vermerkt von Stephan Rankl.
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