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Krn
Tour 586 2244m Krn "Silva Korena" Julische Alpen Klettersteig M 22.08.15    

Der letzte Felsgipfel vor der Adria www.sirdar.de

Fakten
Route:mittelschwerer Klettersteig durch die Westflanke
Aufstieg:ab Dreznica 4h, ab Kobarid 2h mehr
Abstieg:bis Planina Kuhinja 2.5h, bis Dreznica, 3h
Ausrichtung:West, Süd
Abstieg:Abstieg auf Normalweg über Südflanke
Besonderheit:Gipfelkamm mit Überbleibsel aus dem 1. Weltkrieg übersäht.

Ausgangspunkt:
Kobarid (ca. 300m), bzw. Dreznica (540m)

Anfahrt:
Kobarid liegt im Soca-Tal, flußabwärts von Bovec. Vor dem Ortseingang von Kobarid führt die "Napoleon-Brücke" über die Soca. Oberhalb des Campingplatzes "Kamp Koren" findet sich ein großer Wanderparkplatz.
Wenn man nach der Brücke nicht links zum Camping, bzw. Wanderparkplatz abbiegt, kommt man auf der gleichen Straße bis Dreznica, den eigentlichen Ausgangspunkt für den Krn. Wanderparkplatz hinter dem Sportplatz.

Stützpunkt:
Krn-Hütte (2182m)
Schutzhütte knapp unterhalb des Krn-Gipfels. Weitere Informationen finden sich hier:
www.slovenia.info

Biwakschachtel (1160m)
Knapp unterhalb des Einstieg zum Klettersteig unterhalb der Westflanke des Krn (1.5h von Dreznica), findet sich ein urgemütliches Biwak. Ein kleines offenes Holzhäuschen bietet Platz für ca. 6 Leute. Holz zum Heizen und Wasser sind vorhanden.

Route:
Zunächst stellt sich die Frage, ob man direkt von Kobarid startet, oder noch bis Dreznica hochfährt. Letzteres Dorf liegt direkt unter dem Krn und ist damit sicher der "natürliche" Ausgangspunkt für den Klettersteig durch die Westflanke.
Andererseits ist der Weg hoch von Kobarid bis Dreznica über einen bewaldeten Steilhang schon sehr schön und urtümlich. Aber kann jeder für sich entscheiden. Ich beschreibe den Weg ab Kobarid.

Kobarid - Dreznica (2h)
Hinter der Napoleonbrücke führt vom Wanderparkplatz oberhalb des "Kamp Koren" ein spärlich markierter Steig nach Dreznica. Man folgt diesem und überquert dabei zunächst die Zufahrtsstraße, bevor es in steilen Serpentinen durch den Wald hochgeht. Man kommt schließlich westlich des Berges Volnik auf einer kleinen Lichtung heraus. Hier nun unbedingt dem Forstweg links hinab folgen (Markierungen fehlen hier). Das Dorf kommt in Sichtweite und man verliert dabei noch ein paar Höhenmeter. Der Ausgangspunkt zum Krn liegt am hinteren (östlichen) Ortsende von Dreznica.
Der beschriebene Weg ist streckenweise schon sehr steil und führt teilweise durch einen regelrechten Urwald. Umgekehrt wird man den Steig wegen fehlender Markierungen ab Dreznica ohne Ortskenntnisse nicht finden.

Dreznica - Krn (4h)
Hinter dem Sportplatz findet sich ein Wanderparkplatz. Von dort startet die Beschilderung zum Krn. Anfangs kann man dem Weg leicht folgen. Nach einem Waldstück erreicht man eine Schafweide. Man steigt bis zum oberen Ende auf Steigspuren hoch, dort findet sich ein Gatter. Gleich darauf ist die Nationalparkgrenze erreicht. Man hält sich dort an der Abzweigung rechts. Man bleibt nun auf dem Hauptweg (es gibt diverse Abzweigungen). Nach einem Bach gibt es einen Schilderbaum. Gerade aus würde es Richtung "Kozljak" (Schild: "Krn") gehen und man könnte zum Normalweg auf die Südseite wechseln.
Für den Klettersteig durch die Westflanke hält man sich links (Schild: "Bivak"). Die Biwak-Hütte am Fuß der Wand ist nach 1.5h ab Dreznica erreicht. Sie liegt schön in einem Wald und es gibt kein Schloß. Holz und Wasser sind vorhanden.
Zum Einstieg führt der weitere Weg direkt durch den Wald bis an den Wandfuß. Man überquert eine kleine Schotterreiße. Oberhalb sieht man die grasige Rampe welche von rechts nach links durch die Flanke zieht. Eine erste kurze Klettersteigeinlage führt über einen Pfeiler zu dieser Rampe hoch. Danach geht es ohne Versicherungen über einen sehr alpinen Steig bis zum oberen Ende der Rampe. Danach quert man etwas nach links, um zur nächsten kurzen Klettersteigpassage zu gelangen. Diese führt einem direkt hoch zu einem Seitengrat. Diesen verfolgt man weiter nach oben. Bei einem Schild quert der originale Klettersteig "Zahodna" rechts durch die Flanke zum Südgrat mit Normalweg. Der neuere Steig "Silva Korena" bleibt auf dem Seitengrad und führt entlang diesen nach oben. Es handelt sich dabei um einen mittelschweren Klettersteig mit mehreren Drahtseilpassagen und kurz vor Schluss warten noch zwei Leitern. Man kommt direkt bei der Gipfelhütte raus. Von dort sind es noch 10min bis zum Gipfel.

Abstieg (2h)
Der nächste Weg zur Straße führt über Gipfelhütte und Südwestgrat den Normalweg hinab. An der Scharte Kozljak (1587m) hat man die Wahl, wieder nach Dreznica abzusteigen, oder zur Planina Kuhinja. Dies ist eine im Sommer sehr beliebte Alm, zu der man mit dem Auto hochfahren kann. Von dort würde auch der Alpe-Adria-Trail wieder nach Dreznica führen.
Da um den Krn im 1. Weltkrieg die Isonzoschlacht tobte, bietet sich für historisch Interessierte vom Gipfel des Krn entlang alter Frontlinien eine Rundtour an. Man steigt dabei nicht den Normalweg ab, sondern folgt schwachen Markierungen entlang des Südostgrates zur "Krnska Skrbina" (2058m), eine Scharte mit alter Kanone. Der Berg jenseits der Scharte, Batognica (2164m), kann mit Besteigung umrundet werden. Der ganze Kamm war zu Kriegszeiten wie eine Festung ausgebaut, dementsprechend viele Relikte finden sich.
Von der Scharte "Krnska Skrbina" kann man schließlich über die Südflanke des Krn wieder zum Normalweg queren und man erreicht die oben genannten Abstiegsoptionen.

Krn
Westflanke Krn, darunter das Dorf Dreznica.

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Karte am Trailhead in Dreznica.

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Dieses Schild musst du finden.

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Das Biwak-Holzhäuschen.

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Der untere, grasige Teil des Steigs.

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Die Leiter bei der "S.Korena"-Variante.

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Der Normalweg von Süden.

Charakter:
Eindrucksvolle, alpine Tour. Beim Steig durch die Westflanke handelt es sich um einen typisch slowenischen Klettersteig. D.h. nur die wirklich gefährlichen Stellen sind versichert. Man muss auch mal Stellen bis 2 frei klettern. Ein Klettersteig-Set empfiehlt sich allenfalls für die direkte Variante zur Gipfelhütte über den "Silva Koren"-Steig. Versierte Bergsteiger sollten da aber auch kein Problem haben. Helm ist aber in jedem Fall Pflicht.
Der Normalweg und die beim Abstieg beschriebene Rundtour stellt keine besonderen Anforderungen, ausser etwas Orientierungssinn.

Karte:
Vor Ort, z.B. in Kobarid oder den Camping-Plätzen gibt es einen Gratis-Flyer "Dreznica and its surroundings" mit sehr guter Wanderkarte für das Gebiet um den Krn.

Führer:
Helmut Lang "Julische Alpen", Rother Wanderführer, 3. Auflage 2012, München
Hier ist der Normalweg von Norden aus beschrieben

Link:
-

Openstreetmap: Krn
Kartendaten: © OpenStreetMap-Mitwirkende, SRTM | Kartendarstellung: © OpenTopoMap (CC-BY-SA)


Titel: Energetic Stones
Bergspezln: solo

Krn Beim Abstieg erkundigte sich ein Päarchen nach "Energetic Stones", deswegen der Titel zur Tour. Die beiden sahen ziemlich ermattet aus. Diese energiegeladenen Steine sind wohl eine lokale Berühmtheit. Ich hab sie jedenfalls nicht gesehen und achte auf sowas auch gar nicht. Stattdessen habe ich zur Stärkung einen Kuchen auf der nahen Hütte vorgeschlagen.
Wir verbrachten einen Teil unseres Sommerurlaubs in Slowenien und hatten in Kobarid unser Zelt aufgeschlagen. Die ganze Gegend ist ja immer noch geprägt vom ersten Weltkrieg. In der Gegend fanden die Isonzoschlachten statt. Es gibt dazu unter anderem in Kobarid ein Museum dazu, geprägt wird das Ortsbild durch ein italienisches Beinhaus, wo mehr als 7000 gefallene Soldaten begraben sind. Auf Schritt und Tritt findet man Bunker, Schützengräben und allerlei mehr.
Hoch über Kobarid thront der Krn, den man vom Tal aus aber kaum sieht. Da muss man schon bis zur Ortschaft Dreznica hochfahren, dann ist der Berg aber umso eindrucksvoller und man sieht auch die grobe Linie, welche der Klettersteig durch die Westflanke verfolgt.
Ich hatte mich zu einem Frühstart vom Campingplatz an der Soca weg entschieden. Das bedeutete ein paar Höhenmeter mehr für mich, allerdings auf einen ursprünglichen Pfad durch einen sehr schönen Steilwald. In der Dunkelheit sah ich zwar auch nicht wieder allzu viel davon, dass machte die Sache aber nur magischer. Auch der Blick ins Tal auf das nächtlich beleuchtete Kobarid hatte durchaus was. Der Steig ist zwar ein offizieller Wanderweg, aber nur sehr sparsam markiert und auch kaum ausgetreten. Umgekehrt von Dreznica aus ist der quasi nicht zu finden, da braucht man schon einen Lokal.
Von Dreznica geht der eigentliche Steig zum Krn hoch. Man erreicht auch bald die Grenze zum Triglav-Nationalpark. Will man den Klettersteig gehen, muss man weniger später dem Schild zum "Bivak" folgen. Das ist eine schöne kleine Holzhütte kurz unter dem Einstieg. Da könnte man schon mal eine Nacht verbringen, sah gemütlich aus. So von nahem betrachtet, macht die Westflanke auch nicht mehr den steilen Eindruck, wie noch vom Tal aus. Reine Kletterer würden hier jedenfalls ob des grasigen Geländes nicht glücklich werden. Der Klettersteig ist dann ein typisch "julischer". So angelegt, wie es meiner Meinung nach alle sein sollten. Weitgehend ursprünglich, der natürlichen Linie folgend, nur dort gesichert, wo es zwingend erforderlich ist. Passagen bis zum 2. Grat müssen auch mal frei geklettert werden.
Oben gibt es dann noch eine schwierigere Variante direkt zur Gipfelhütte, der ich auch folgte. Hier heißt es dann wirklich Hand anlegen, eine Leiter überwinded die schwierigste Stelle. Laut Wandbuch war ich dann Begeher Nr. 619.
Man steigt also bei der Gipfelhütte aus und ist in 10min auf dem Gipfel. Die Adria ist nicht weit und man sieht die Schiffe am fernen Horizont. In der Nähe dominiert der typische julische Bruch, sowie viel Stacheldraht. Wenn man über den Südostgrat absteigt, findet sich in einer Scharte auch noch eine Kanone samt Munition. Der nächste Berg wäre sicherlich auch noch interessant gewesen, in max. einer Stunde hätte man ihn bestiegen und umrundet. Zu Kriegszeiten war er wohl festungsmäßig ausgebaut. Übrig geblieben sind die Kriegssteige zu den einzelnen Stellungen. Mein Familien-Shuttle erwartete mich jedoch an "Planina Kuhinja". Man steigt dahin über den Normalweg von Süden ab. Eine sehr schöne Blumenwiese. Zwischendurch traf ich die energielosen Steinesuche, bevor die Alm erreicht war.

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Alle Texte und Bilder so nicht anders vermerkt von Stephan Rankl.
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