Als nächstes Ziel hatten wir uns das Sossusvlei ausgeguckt. Ein Standard-Namibia-Ziel. Wer jetzt damit von Namen her noch nix anfangen kann, abwarten, ihr werdet sehen.
Da es da viele hinzieht, sind die Pisten rund um diese Wüstenregion doch in eher rumpeligen Zustand, soll heißen, Waschbrettpiste vom feinsten.
Die schöne Landschaft auf dem Bild ist übrigens privates Farmgelände. Die Farm liegt in dem "bewaldeten" Flecken eher rechts im Bild.
Am Parkeingang zum Namib-Naukluft-Park findet sich das Touristendorf Sesriem. Schon innerhalb des Nationalparkes gelegen, bietet es alles, was man als Besucher so braucht.
Rundherum in unmittelbarer Nähe (für namibische Verhältnisse) gibt es schon einige Sehenswürdigkeiten. Zum Beispiel den Sesriem Canyon. Wenn der Tsauchab-Fluss abkommt, schießen die
Fluten durch diese etwa 30m tiefe Schlucht und haben sie so auch geformt. Der Name Sesriem steht auch für die sechs zusammengebundenen Ochsenleder-Riemen, die es brauchte, um an das Wasser
zu kommen.
Im Schluchtgrund ist es vergleichsweise kühl und man findet in den hintersten Winkeln auch noch übriggebliebene Wasserpfützen.
Wie alt mag dieser Baum wohl sein? Wie tief steht er im Wasser, wenn der Fluß mal kommt? Das Gestein ist übrigens nicht besonders solide, man ahnt es anhand dieses Bildes.
Das ist ein Tok Tokkie. Zu deutsch, Nebeltrinker-Käfer. Man sieht ihn recht häufig und der Name sagt schon alles, wie er in der Wüste überlebt. Er streckt sein Hinterteil in die Höhe und
feine Nebeltröpfchen kondensieren. Zur Paarungszeit machen die Männchen auf dem harten Boden Klopfgeräusche, daher kommt der namibische Name.
Wir hatten einen Platz im "Sesriem Oasis Camp". Man steht in erste Reihe direkt am Beginn der Sandwüste. Die Ausstattung ist luxuriös und eigentlich dekadent. Das lässt sich aber noch steigern,
beim Empfang an der Rezeption kann man einen meterlangen Wasservorhang bewundern, welcher quasi von der Decke frei durch den offenen Raum fällt.
Nun ja, wir haben den Aufenthalt trotzdem sehr genossen und waren mit der Dusche sparsam. Als Bild blieb bei mir noch hängen, wie nebenan in der staubtrockenen Luft nach dem Duschen die Haare
geföhnt wurden. Man ahnt, welche Probleme die stetig wachsende Besucherzahl noch verursachen wird.
Man darf von Sonnenaufgang bis -untergang in den Park Richtung Sossusvlei fahren. Das führt zu dem Umstand, dass sich frühmorgens vorm Öffnen der Tore ein langer Stau bildet und das mitten
im Nirgendwo. Wir liesen es gemütlicher angehen. Im Park staunt man nicht schlecht, alles geteert.
Bis zum Sossusvlei sind es 60km vom Parkeingang. Bei Kilometer 45 findet sich diese Düne, welche bestiegen werden darf. Dementsprechend auch der Name, Dune 45.
Der Aufstieg zur Dune 45. Anstrengender, als es aussieht.
Vom "Gipfel" der Dune 45 hat man einen großartigen Blick auf das Sandmeer ringsum.
So sieht es in Richtung Sossusvlei aus. Ein breites Tal erstreckt sich zwischen den Sanddünen. Dies ist der Weg, den der Tsauchab-Fluss alle paar Jahre mal nimmt, wenn er abkommt.
Sonnenaufgang im Camp.
So man einen Platz in Sesriem schon innerhalb des Parks ergattert, hat man den Vorteil einfach direkt in die Wüste marschieren zu können. Der Baum stand nur wenige Meter von unserem Stellplatz
entfernt. Rechts im Hintergrund sieht man die Elim-Düne. Zu der führt eine leicht zu befahrende Piste und man kann die Düne erklimmen, dazu weiter unten mehr ...
Ein schönes stilles Örtchen.
Die Straße in den Nationalpark endet rund 5km vor dem Sossusvlei. Mit Allrad kann man durch den tiefen Sand noch weiterfahren, allerdings bleiben dabei viele stecken. Entscheidend ist gar
nicht so sehr der Allrad, sondern eher der Schwung, mit dem man sich durch die Sandhaufen zu rasen traut.
Wir vertrauten uns einem Shuttle-Service an, der mit geschätzten 50-70 Sachen durch den Sand heizte. Den Kindern hat die rumpelige Fahrt jedenfalls gefallen.
Das Sossusvlei markiert die Stelle, wo der Tsauchab-Fluss in der Wüste versickert. Das passiert wie gesagt alle paar Jahre mal, aber offenbar oft genug, dass sich ein paar Bäume halten
könnten. Das eigentliche Highlight ist aber das Dead Vlei. Dahin spazieren wir auf dem Bild gerade ...
Da unten ist das Dead Vlei. Man ahnt es schon, durch einen Sandgürtel wurde das Vlei vom Wassernachschub abgeschnitten. Die Bäumen vertrockneten und übrig blieben die abgestorbenen Stämme.
Ein Traum für Fotografen und die Namibia-Bilder schlechthin. Ihr werdet sehen ...
Doch zuvor geht es von unserer Aussichtsdüne hinab ins Glück!
Zum Zeitpunkt unseres Besuches waren auch für eine potentielle Mondlandung ausgewählte, chinesische Astronauten im Land. Die "Allgemeine Zeitung" berichtete, dass man ihnen aus Namibia
gerne etwas Sand vom Sossusvlei mitgeben möchte, welche dann am Mond abgelegt werden soll. Sand zum Mond, wenn das mal Sinn ergibt.
Das ist nun das Dead Vlei. Tote Bäume, ausgetrockneter Lehmboden, dahinter rote Sanddünen und blauer Himmel. Starke Kontraste. Auf das die Kameras gezückt werden! Auf geht's ...
Das ist der 4x4 Parkplatz am Sossusvlei. Tiefer Sand, endlose Wüste. Grüne Bäume? Grüne Bäume.
Eine Oryx-Antilope. Für mich die schönsten Bewohner Namibias. Die Tiere können riesig werden und man sieht sie in Namibia quasi überall. Sie sind offenbar bestens an das Leben in der Wüste
angepasst. Die vielen Zäune um Farmen können sie nicht aufhalten, sie schlüpfen einfach darunter durch. Das geht auch im vollen Lauf, wie wir aus dem Auto heraus beobachten konnten.
Schlechtes Wetter bedeutet in Namibia, es hat Sandsturm. Man kann es auf dem Foto erahnen. Die Sandkörner dringen wirklich in jede Ritze, wir saßen alles in der Cafeteria aus. Der Aufenthalt
im Freien wäre schon ziemlich unangenehm gewesen.
Nachdem sich der Sturm abends etwas gelegt hatte, wagten wir uns wieder raus und bestiegen die nahe am Nationalpark-Tor gelegene Elim-Düne.
Ein lohnendes Unternehmen, zur einen Seite hat man den Blick ins Sandmeer, zur anderen auf die nahen Berge und die weite Ebene davor.
Jeder muss mal.
Auf dem Weg von Sesriem nach Walvis Bay, bzw. Swakopmund fährt man durch menschenleere Weite. Nun ja, scheinbar, im Grunde gehört ja alles neben der Straße doch wieder zu einer Farm.
Dazwischen an einer Kreuzung liegt Solitaire. Aus dem scheinbaren Nichts wurde ein taktischer Vorteil gemacht. Hier hält jeder an. Tanken, Essen oder um sich einfach nur die Füsse zu
vertreten.
Hier gibt es eine Bäckerei, die berühmt ist für ihren Apple Pie. Mitten in der Wüste. Schon erstaunlich. Hier spielt auch der Roman des Buches von Ton van der Lee,
"Solitaire - A Home In The Namib Desert". Kann man vor Ort kaufen.