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Fockenstein
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Tour 722 1564m Fockenstein Bayerische Voralpen Wandern T2 23.12.2021    

Ein Klassiker mit der weithin bekannten Aueralm.

Fakten
Ausgangspunkt:Bad Wiessee, Skilift "Sonnenbichl" (840m)
Höhenmeter:900 Hm
Zeit:7h, 20km
Markierung:Weitgehend
Besonderheit:Abstieg durch den "Stinkergraben"

Openstreetmap: Karte Fockenstein

Openstreetmap: Karte Fockenstein
Ausgangspunkt am Skilift "Sonnenbichl"

Kartendaten: © OpenStreetMap-Mitwirkende, SRTM | Kartendarstellung: © OpenTopoMap (CC-BY-SA)

GPS:
Garmin GPX: 20211223_fockenstein.gpx (Dynamische Kartenansicht, Satellit)

Ausgangspunkt:
Bad Wiessee, Skilift Sonnenbichl, rechts neben der Piste findet sich ein Parkplatz
Navi: Bad Wiessee, Sonnenbichlweg

Geht man die Runde, so wie unten beschrieben, kann man auch unterhalb in der Söllbachtalstraße parken.

Stützpunkt:
Aueralm (1299m). Da beliebte Rodelstrecke, auch im Winter geöffnet.

Route:
Man startet also beim Skilift Sonnenbichl, wo sich rechts darunter ein Parkplatz findet. Zuerst folgt man ganz normal den Fahrweg in Richtung Aueralm (auch Rodelbahn). Dann aber bei einer ersten Kreuzung den Fahrweg links hoch zur Mittelstation der Piste nehmen. Dort angekommen die Piste überqueren und jenseits den Fahrweg über einen bewaldeten Kamm folgen. Es geht vorbei an der Waxlmoos-Alm zur Aueralm.
Hinter der Alm geht es zum Gipfelanstieg des Fockensteins (1h ab Hütte). Dieser führt durch Wald sehr steil nach oben und zuletzt über den Südhang zum Gipfel.
Jenseits nach Westen wieder absteigen, einen kleinen Bogen ausgehen, dann kann man unter die Südflanke queren und zur Neuhütten-Alm direkt unter dem Fockenstein laufen. Von dort zum Hirschtalsattel und über den Stinkergraben in das Tal unter dem Hirschberg absteigen. Man erreicht eine Bergstraße durch das Söllbachtal. Diese auf ganzer Länge hinaus, bis zum Ortsrand von Bad Wiessee. Den Sonnenbichlweg dann aber gleich wieder links hoch zum Ausgangspunkt.

Charakter:
Auch gut im Winter machbar, an sich problemloser Weg. Gipfelaufbau ist Wildschutzgebiet, deswegen für Skitourengeher gesperrt.

Karte:
Kompass-Wanderkarte Nr. 08, "Tegernseer Tal", 1:30000

Weitere Infos:
-


Und immer wieder die Frage, Ski oder nicht Ski?
Dieses Mal hatten wir uns gegen die Skier entschieden, Schnee hätte es jedoch ausreichend gehabt. Der war aber eisig, bzw. mit einem unangenehmen Harschdeckel versehen. Also, zu Fuß war das wohl an diesem Tag insgesamt doch die bessere Wahl, sonsten hätten wir einige Passagen die Skier wieder durch die Gegend getragen.
Die schöne winterliche Stimmung war sowieso da, Skier hin oder her. Ein kurzer Zwischenstopp auf der Aueralm, wo wir vom Hüttenwirt mit einem vertrauten "Männer!" (Insider) begrüßt wurden und etwas über die schier unglaublichen Biermengen lernten, welche da im Keller lagern.
Der Anstieg zum Fockenstein war dann durchaus sportlich, da zeitweise recht eisig. In der letzten Flanke wähnte ich mich gar in einer Firnwand mit entsprechenden Hochstapfen und Schnauferei. Verflixte Kondition, wo bist du nur?
Für den Abstieg wählten wir eine Runde über den Hirschtalsattel. Bestes Skitourengelände übrigens, es waren auch einige Spuren da, aber an diesen Tag wäre das wie gesagt wegen dem Bruchharsch kein Spaß gewesen. Zurück ging es durch den Stinkergraben. Der heißt so, weil es hier tatsächlich eine Quelle mit schwefelhaltigen Wasser gibt. Dementsprechend riecht es. Unten in Bad Wiessee gibt es auch ein "Jodschwefelbad", allerdings pumpt man dort das Wasser aus 700m Tiefe. Bis dahin lag vor uns noch der Rückmarsch über eine nahezu komplett mit Eisplatte gefrorene Straße. Und ja, ich landete ein paar Mal auf dem Boden der Tatsachen, dem Hosenboden genauer gesagt.

Durch die "Capriccio"-Sendung im BR vom 17.11.2022 bin ich noch auf die Ortsgeschichte von Bad Wiessee aufmerksam geworden. Die beginnt 1441 als den Mönchen des Klosters Tegernsee ein goldener Streifen auf dem See auffällt. Es war Erdöl, welches aus einer natürlichen Quelle sprudelte. Die Mönche waren geschäftstüchtig und verkauften das "Quirinusöl" als Wundermittel. Heute erinnert daran noch die Quirinusölkapelle. Ende des 19. Jhdt. dachte man an das Öl und eine niederländische Gesellschaft bohrte erfolgreich danach, schon 1912 versiegte die Quelle allerdings wieder. 1909 stieß man bei einer neuen Bohrung auf Thermalwasservorkommen, die jedoch zunächst nicht beachtet wurden. Nach dem Ende des Öls entstand jedoch 1912 das erste Badehaus. Tja, und aus der "Petroleumgesellschaft" wurde die "Jod-Schwefelbad Wiessee GmbH", der Aufstieg zum Heilbad war nicht mehr aufzuhalten.

Stephan unterwegs mit Woife am 23.12.2021

















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Alle Texte und Bilder so nicht anders vermerkt von Stephan Rankl.
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