Tour | 377 | 2100 m | Hoher Göll - Trichterwiesl, Westwand "Großer Trichter" | Berchtesgadener Alpen | Klettern | 5+ A0 | 19.09.09 |
Klassiker mit nicht zu unterschätzenden "originellen" Kletterstellen | www.sirdar.de |
Fakten | |
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Zustieg: | 1h von der Scharitzkehl-Alm |
Route: | 6h, max. 5+ A1, die schwierigen Stellen konzentrieren sich auf fünf Seillängen vor und im Großen Trichter. |
Abstieg: | 1.5h vom Trichterwiesl, zum Großteil Abseilpiste. |
Allgemeines: | Zustieg über alte Westwand, Route bleibt lange nass, am Anfang des Großen Trichters dürfte sie nie ganz trocken sein. |
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Anfahrt von München: |
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Titel: Fiese Tour Bergspezln: Thomas Die von der Ferne so abweisend wirkende Göll-Westwand machte dann aus der Nähe vor allem einen sehr feuchten Eindruck. Das vorangegangene Schlechtwetter hatte seine Spuren hinterlassen. Aber die schwierigen Seillängen zum Großen Trichter sahen weitgehend trocken aus. Im unteren Teil benützt man als Zustieg quasi die "Alte Westwand", die sich hier geschickt durch die Plattenzonen windet. Direkter geht es über den neuen Jubiläumsweg, der in gerader Linie ohne Routenlogik über die Platten nach oben führt. Wir haben uns dann einfach den für uns einfachsten Weg rausgesucht. Haken hat es eh überall und man landet dann früher oder später auch an der markanten Höhlen-Nische, von wo aus der Quergang zum Großen Trichter ansetzt. Die erste Verschneidung war bei uns schon mal ordentlich nass und damit recht schwierig zu klettern. Danach wird es "originell", z.B. diese schildartige Schuppe, man reitet auf der oberen scharfen Kante. Das Ding könnte auch den Beinamen "Kastrator" oder so haben. Laut AV-Führer sollte der folgende Seilzugquergang frei geklettert als V+ durchgehen. Nie und nimmer, irgendwas weit jenseits meiner Kletterkünste. Ziemlich glatt und grifflos, weswegen wir doch unsere Kenntnisse bezüglich Seilzugquergang vertieften. Dann steht man im Großen Trichter. Der fängt unten tatsächlich mit einer feinen Rinne an und nimmt nach oben hin enorme Ausmasse an. Der Trichtergrund ist jedoch feucht und glitschig und wird das wohl auch fast immer sein. Da war ich froh, einer Eingebung folgend, doch Hammer und Haken mitgenommen zu haben, das entspannte die Schmierseifenkletterei unter den ersten Klemmblöcken doch wesentlich. Die nächsten Klemmblöcke kann man dann "hintergehen" und sich durch schmale Löcher nach oben schieben, nur zu viel Körperumfang sollte man nicht mitbringen. Aus dem Trichter raus fanden wir nicht den richtigen Weg und gerieten links in eine schwierigere Variante, um dann aber doch das Trichterwiesl zu erreichen. Wir hatten viel Zeit verbraten, Nebel machte sich wieder breit, weswegen wir doch, wie wohl die meisten, nicht mehr zum Hauptgipfel aufstiegen und vom Trichterwiesl die Abseilpiste nützten. Der Bericht klingt zwar jetzt doch etwas abschreckend, aber wer mal wirklich eine Tour abseits der Norm sucht und den Schwierigkeiten locker gewachsen ist, der sollte sich diesen Klassiker mal anschauen. |
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