Tour | 509 | 2643 | Jalovec "Comicikante" | Julische Alpen | Klettern | 6+ A0 | 16.08.13 |
Einstiger Klassiker, mittlerweile gefährlich | www.sirdar.de |
Fakten | |
---|---|
Zustieg: | 3.0h (1.0h bis zur Hütte) |
Route: | Comicikante, 6+ A0, einige NH, viel Eigeninitiative erforderlich |
Abstieg: | Abstieg über Klettersteig |
Zeit: | insgesamt kann man mit 12h rechnen. |
ACHTUNG: | Von einer Begehung wird derzeit (Stand 2013) abgeraten! Schlüsselseillänge zu brüchig. |
Ausgangspunkt: |
Anfahrt: |
Stützpunkt: |
Route: |
Charakter: |
Karte: |
Führer: |
Link: |
![]() Quelle: www.openstreetmap.org |
Titel: Mehr Schein als Sein Bergspezln: Walter Einen kleinen Verhauer legten wir zunächst schon hinter der Tamar-Hütte hin. Hier müsste man scharf rechts abbiegen und nicht wie wir gerade aus gehen. Durch den Wald bügelten wir dies wieder aus. Das Schotterkar unter dem Jalovec sieht erst mal beeindruckend aus, ist dann aber doch nicht ganz so steil und anstrengend, wie man zunächst befürchten könnte. Bestimmt eine Wahnsinns-Skitour. Die ersten Meter bis zum sog. "Kegelplatz" waren noch zum Warmlaufen. Der Name trügt übrigens, das so bezeichnete Schotterfeld ist nirgends eben, sondern eine steile Rampe. Die Sonne war nun hinter dem Berg und westlich der Kante wurde es eine frostige Kletterei. Blöderweise sind hier auch die schwierigsten Stellen. Unten ist das alles sehr schön und man meint schon recht gemütlich zum Gipfel zu kommen. Dann kam aber noch die Schlüsselseillänge, die ging an mich. Von unten sieht man schon den überhängenden Block mit einem Fixfriend im Riss daneben. Schon auf dem Weg dorthin muss man äußerst vorsichtig eine große Schuppe umgehen, die nur noch aufliegt. Unter dem Überhang finden sich schließlich nur noch lockere Brocken. Man weiß gar nicht, wo man noch hinlangen soll. Zudem macht das alles den Eindruck, als ob ein fallender Stein das ganze Gebilde ins Wanken bringen könnte. Das Gestein ist frisch gelb. Sieht also so aus, als ob hier erst kürzlich was größeres abgegangen ist. Der Rest wird bald folgen. Hoffentlich nicht mit mir drauf. Ich entschließe mich in der Not, die Sache technisch anzugehen. Dazu muss ich aber eine Uralt-Schlinge belasten, die ihre besten Tage schon lange hinter sich hat und nur noch an einem Stein verkeilt ist. Der Haken an dem die Schlinge ursprünglich hing, ist noch eingebunden. Das ist jetzt irgendwie Pest oder Cholera. Entweder lose Brocken und morsche Schlinge. Ich nehme das kleinere Übel und ziehe mich an der Schlinge hoch. Auweia. Darüber hat man es dann. Der Weg zum Gipfel ist aber noch weit. Über das sog. Jalovec-Dach geht es zum Gipfel. Das ist kein reines Gehgelände mehr, aber auch noch nicht Klettern. Irgendwas dazwischen. Oben gibt es die ganz große Aussicht, der Jalovec fällt auch nach Süden richtig weit und steil ab. Der Klettersteig für den Abstieg hat auch schon bessere Zeiten erlebt und ist durch diverse Felsstürze arg in Mitleidenschaft gezogen. An einer Stelle stützt sich ein tonnenschwerer Block nur noch am Drahtseil. Was ist mit dem Berg los, fällt er in sich zusammen? Landschaftlich ein ganz großes Erlebnis, die Route an sich auch, wenn nur diese eine Stelle nicht wäre. Beim Abstieg meine ich erkannt zu haben, dass man die betreffende Stelle evtl. auch noch weiter rechts umgehen könnte. Aber das müssen andere herausfinden ... Warum heißt das Ding nun "Comicikante"? Herr Comici hat im Jahr 1934 die Route im unteren Teil begradigt, mehr nicht. Aber "Comicikante" klingt schon gut. |
Home |