Tour | 579 | 2635m | Kleiner Lafatscher, Nordost-Verschneidung "Lafatscher-Verschneidung" | Karwendel | Klettern | 6 | 18.07.15 |
Eine Wand wie ein Bilderbuch | www.sirdar.de |
Fakten | |
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Zustieg: | Hallerangerhaus: mindestens 2h, Hütte-Wand 45min |
Route: | 10SL, 4h, alpin |
Ausrichtung: | Nordost |
Abstieg: | Ausstieg - Gipfel - Lafatscherjoch 1.5h |
Besonderheit: | Verschneidungskletterei |
Ausgangspunkt: |
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Anfahrt: |
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Stützpunkt: |
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Route: Die Lafatscher-Verschneidung In der Verschneidung. Abstieg durch die Rinne zwischen Kl. und Gr. Lafatscher zum Lafatscherjoch. Standplatz-Fotos von Thomas:
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Charakter: |
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Karte: |
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Führer: |
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Link: |
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![]() Quelle: www.openstreetmap.org |
Titel: Pause-Extrem Nr. 6 Bergspezln: Thomas, Andreas Wir wählten den Weg von Hall aus, kannte ich noch nicht. Besonderheit, nach diversen Murenabgängen ist das Halltal für den öffentlichen Verkehr gesperrt. Bei Regen gehen auch immer wieder weitere ab, dann ist die Straße auch für Shuttlebus und Taxiservice gesperrt. Berge in Bewegung, wo könnte das mehr zutreffen, als im bröseligen Karwendel. So saßen wir abends im Hallerangerhaus, ein Gewitter ging nieder und wir konnten beobachten, wie sich die Nordwand des Kleinen Lafatschers in die Niagarafälle verwandelte. Ich sah unsere Felle schon davonschwimmen, die Tour würde über Nacht nie so schnell wieder abtrocknen. Weit gefehlt, die Route war von der früh weg wieder staubtrocken. So standen wir an der Rampe zur Verschneidung und legten die Schlosserei an. Aufgrund diverser Berichte im Internet hatten wir uns extra noch zwei richtig große Friends besorgt und auch sonst waren wir gut ausgestattet. Es geht erstmal nominell leicht los. Wobei der Fels anfangs etwas splittrig und nicht so einfach zu klettern ist, wie es einem der Schwierigkeitsgrad vorgaukelt. Bald wird die Verschneidung zur Bilderbuchverschneidung. Links kompakte Nordostwand, ein Riss und im rechten Winkel die Fortsetzung der Wand. Durch den Riss muss man hoch. Man sieht die Holzkeile. Sind die noch von den Erstbegehern? Jedenfalls machen sie einen erstaunlich fitten Eindruck und man ist versucht, eine Schlinge drumherum zu legen. Es gibt diverse Taktiken, um diese Rissverschneidung zu meistern. Links davon, rechts davon, überall stecken Haken von diverser Qualität. Ich durfte die Tour vorsteigen und entschied mich, die Sache mittendurch anzugehen. Also immer im Riss hochklemmen. Der Vorteil dabei, man kann dabei die beiden großen Friends, so man sie dabei hat, immer vor sich herschieben und ist dann optimal gesichert. Umgekehrt ohne große Friends, versteht man auch, warum hier schon viele dann doch gekniffen haben, um rechts die leichte Umgehung zu machen. Nach einem finalen überhängenden Block hat man das Kernstück der Tour schon geschafft. Viel zu schnell, wie ich finde, eine wirklich traumhafte Kletterei. Am Ausstieg steht man jedoch noch nicht. Das Karwendel will einem noch zeigen, dass es hier normalweise anders zugeht. Soll heißen, der Fels wird brüchiger und man hat noch zwei spannende Seillängen zu bewältigen. Der Überhang am Anfang der letzten Seillänge ist dabei ganz schön sportlich, aber gut mit Haken gesegnet. Der Weg zum Gipfel führt über den Nordostgrat, zieht sich schon ein wenig und hat auch noch die eine oder andere ausgesetzte Stelle. Jenseits steuert man die Rinne vor dem Großen Lafatscher an und kann im Geröll bequem zum Lafatscherjoch abfahren. Wir fanden zurück ins Halltal den kurzen Steig über den Issanger und am Issbach entlang. Der Issanger ergibt dabei das Kalendermotiv schlecht hin, Blumenwiese mit schroffen Bergen dahinter. Fast schon kitschig, aber einfach wunderschön und idyllisch. |
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