Steinkarkopf (1981m), über Dammkar und Hochlandhütte | www.sirdar.de |
Karwendel |
Diese Tour ist Teil eines größeren Projekts: Übersicht Zurück zur 3. Etappe: Isar: Mittenwald - Isarursprung (27.10.2019), Isar-Radweg Weiter zur 5. Etappe: Soiernspitze - Schöttelkarspitze (24.06.2020), Wandern T5 Auf dieser 4. Etappe geht es beginnend vom Mittenwalder Bahnhof unterhalb der Karwendelbahn und der Viererspitze in Richtung Dammkar. Von dort folgt der Aufstieg zur Hochlandhütte und weiter zum Wörnersattel. Kurz darauf ist der höchste Punkt mit dem Steinkarkopf erreicht. Ein Gratkamm führt hinab in Richtung Rehbergalm. Kurz vorher kann man jedoch zur Krinner-Kofler-Hütte im Seinsgraben abzweigen. |
Fakten | ||
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Ausgangspunkt: | Mittenwald Bahnhof (910m) | |
Höhenmeter: | 1300 Hm | |
Zeit: | 6h | |
Markierung: | Den überwiegenden Teil bewegt man sich auf markierten Wegen. Nur der beschriebene Abstieg vom Steinkarkopf in Richtung Krinner-Kofler-Hütte erfolgt auf einem nicht markierten Weg. | |
Anforderung: | Unschwierige Bergwege. | |
Besonderheit: | Auf dieser Tour lernt man die Berge rund um Mittenwald mal so richtig kennen. |
www.bernhard-gaul.de/gpxviewer/gpxviewer.php |
GPS: |
Ausgangspunkt: |
Stützpunkt: |
Route: Ungefährer Wegverlauf Abstieg vom Wörnersattel zur Krinner-Kofler-Hütte oder die beschriebene Querung unterhalb des Steinkarkopfs Hier ist die beschriebene Route vom Steinkarkopf zur Krinner-Kofler-Hütte noch besser zu sehen. |
Charakter: |
Karte: |
Weitere Infos: |
So gut geschützt wie noch nie Ich bin wieder auf der Fahrt nach Mittenwald. Reihenweise werden schwere Ebikes in den Zug gewuchtet. Tja, jahrzehntelang sind die Fahrräder immer leichter geworden und nun das. Ich würd mal sagen, ein Rückschritt. Corona wütet noch, wie sich im Nachhinein herausstellte, legte es den Sommer über eine Verschnaufpause ein (an sich ein schönes Wortspiel, wenn es nicht so bittere Realität wäre). So sitzen wir mit Maske im Zug, aber immerhin, wir dürfen wieder reisen, was im April / Mai ja nicht möglich war. In Mittenwald starte ich mit Verpflegung für drei Tage doch mit recht schweren Gepäck. Erstes Ziel wäre die Hochlandhütte, ich nehme aber nicht den direkten Weg, sondern suche wie immer die Nähe zum Felsen. Also gehe ich zunächst mal entlang der Karwendelbahn hoch in Richtung Viererspitze und unterhalb quert dann ein schöner Weg zum Dammkar. Das bringt etwas Gegenanstieg mit sich. Unter der Tiefkarspitze geht es weiter. Ein schöner Berg und ich war schon oben, ein beruhigender Gedanke. So erreiche ich die Hochlandhütte. Übernachtungen sind noch nicht möglich, aber es wird wieder bewirtet, mit großen Abständen versteht sich. In einem schattigen Eck sitzt ein Rudel Bundeswehrler, die machen auch Pause, dürfen dafür aber nicht das Gasthaus nutzen. Von der Hütte kann man die Felswände zwischen Tiefkarspitze und Wörner studieren. Von der Dammkarhütte führt in der Nordflanke der Tiefkarspitze ein recht abenteuerlich aussehender Steig über den Predigtstuhl zur Hochlandhütte. Muss ich mir mal merken. Für mich geht es weiter zum Wörnersattel und der Weg wird am Ende doch recht steil. Die Bundeswehr kämpft. Es sind wohl Rekruten die unter den "Anfeuerungen" ihrer Vorgesetzten richtig schwer aussehendes Gerät den Berg hochschleppen müssen. Purer Stahl. Da ich beruflich doch recht viel mit Berechnungen von Stahlteilen zu tun habe, meine ich schon, da könnte man das eine oder andere Kilo Metall einsparen und so den Rücken von jungen Leuten schonen. Das wäre doch mal ein hehres Ziel. So sprinte ich förmlich an vielen schwer außer Puste geratenen jungen Menschen vorbei, das ich das nochmal erleben darf. Zu Zeiten, da ich noch wehrfähig war, hatte ich ja doch meine ganz eigene Meinung zu dieser Bundeswehr. Mir kam sie schlicht überflüssig vor, Ende der Neunziger, das Ende der Geschichte schien angebrochen. Es kam anders, das wissen wir nun. Mittlerweile bin ich ganz froh, dass wir die Jungs (und Mädls) haben. Ich fürcht, wir brauchen die noch. So stehe ich nun unter dem Wörner. Hui, der Normalweg durch die Nordflanke sieht spannend aus. Kommt für mich noch zu früh, aber den merke ich mir mal, das könnte sich auch in meinen lädierten Zustand irgendwann mal wieder ausgehen. Derweil muss ich mich mit kleineren Zielen begnügen, den Steinkarkopf. Aber bekanntermassen hat man den schönsten Blick auf die schönen, großen Berge nicht von den Gipfeln derselbigen, sondern eben von den kleineren darunter. Ich gehe den Gratrücken vom Steinkarkopf in Richtung Rehbergalm. Das ist schon aussichtsreich, muss man schon sagen. Das Wetterstein, Mittenwald mit der Karwendelkette und ganz nah immer wieder der Wörner, der meine Blick anzieht. Vom Wörnersattel führt auch ein Steig in Richtung Karwendelhaus, der gut einzusehen ist. Und gegenüber habe ich die Berge für morgen, Soiernspitze und Schöttelkarspitze. Am Grat haben die Soldaten ein paar Gefechtsstände improvisiert und üben den Gebirgskrieg. Ich bin also rundum abgesichert von bewaffneten Fachpersonal, so gut geschützt habe ich mich auf meiner Bergtour tatsächlich noch nie gefühlt. Für den Weg zur Krinner-Kofler-Hütte im Seinsgraben wähle ich einen Weg der zwar auf jeder Karte eingezeichnet, aber nicht markiert ist. Ich denke er dient hauptsächlich dazu, um im Herbst alle Schäfchen in den Hängen zu finden und gen Tal zu treiben. Nachdem man quasi den Grat vom Steinkarkopf zum Zunderweidkopf verlässt, gelangt man auf eine idyllische Wiese. Hier beginnt dann am rechten Ende der Steig. Anfangs ist der als solcher gar nicht zu erkennen. Eine Kartensoftware auf dem Smartphone leistet mir gute Dienste. Eine Schafsherde sieht mich dabei ziemlich befremdlich an. Ich lass euch in Frieden und ihr mich, okay? Der Steig führt immer knapp unterhalb entlang der Nordabbrüche des Grates, welchen man gerade noch vom Steinkarkopf abgestiegen ist. Es wechseln sich steile Wald- und Wiesenhänge, sowie Felskare ab. An einer Stelle im lichten Wald, verschwindet der Weg im hohen Gras, im darunterliegenden Kar weiß man aber dank Steinmänner wieder, dass man richtig ist. Schließlich erreicht man den Weg, welcher die Krinner-Kofler-Hütte mit dem Wörnersattel verbindet. Stephan, unterwegs am 23. Juni 2020
Start am Bahnhof in Mittenwald. Erstes Ziel die Talstation der Karwendelbahn. Diese wurde 1967 eröffnet, nachdem man bereits 1954 mit den Bauarbeiten angefangen hatte. Die Seilbahn führt bis
auf 2244m zu einem kleinen Plateau unterhalb der Westlichen Karwendelspitze.
Auf dem Weg in Richtung Dammkar quert man knapp unterhalb der Viererspitze, benannt nach den markanten Wasserstreifen in der Nordwand. Kletterer werden an diesem Berg fündig.
Die Bundeswehr-Kaserne in Mittenwald. Vortrefflich gewählt, mit reichlich Übungsgelände rundherum.
Man kann den weiteren Weg erahnen, es geht runter zum Beginn des Dammkars, welches dann nach rechts oben führen würde. Ich will weiter, eher nach links aufwärte zur Hochlandhütte. Ein Zweig
verdeckt den Gipfel der Tiefkarspitze. Ziemlich in der Bildmitte findet sich oberhalb des Geröllfelds ein kleiner Schneefleck. Hier startet im Winter eine Firnrinne, durch die man vergleichsweise
einfach auf die Tiefkarspitze kommt.
Hier ist nochmal der Einstieg zur Westrinne auf die Tiefkarspitze eingezeichnet. Im Winter ist das eine Firnrinne, so um die 45° steil, die oft gemacht wird. Wer sich dafür interessiert,
das wäre die Tour 457.
Eine Akelei.
Blick zurück in den unteren Teil des Dammkars. Nach oben rechts zieht das Viererkar weg, das insbesondere Kletterer ganz gut kennen.
Die Hochlandhütte, direkt darüber der Steinkarkopf. Rechts davon der Wörnersattel und der Einstieg zum Normalweg auf den Wörner.
Die Hochlandhütte. Mit coronabedingt ganz weiter auseinander gestellten Tischen. Die Hütte wurde 1909 errichtet
Die Tiefkarspitze. Ganz rechts der Predigtstuhl. Von dort gibt es über eines der Grasbänder einen Verbindungsweg zwischen Dammkar- und Hochlandhütte.
Die Berge über dem Dammkar.
Auf dem Weg zum Wörnersattel fällt der Blick zurück zur Hochlandhütte.
Am Wörnersattel dominiert der die Nordflanke des 2476m hohen Wörners. Vom Sattel weg führt rechts der Kante der Normalweg mit IIer-Stellen auf den Gipfel.
Jenseits des Wörnersattels. Das Kar runter geht es zur Krinner-Kofler-Hütte. Am rechten oberen Ende des Geröllfeldes führt der Weg von der Hochlandhütte zum Karwendelhaus. Hinten die östliche
Karwendelspitze.
Mein Ziel für diesen Tag, der Steinkarkopf. Unten sieht man die Bundeswehr marschieren. Rechts gegenüber wartet schon die Soierngruppe.
Nochmal der Wörner.
Und der Weg zum Karwendelhaus mit östlicher Karwendelspitze.
Mein Programm für die nächste Etappe, der Südanstieg zur Soiernspitze und die Runde zur Schöttelkarspitze.
Der Gipfel des Steinkarkopfs.
Der Wörner lässt mich nicht los.
Ein Schäfchen.
Viele Schafe. Hier beginnt links der Jägersteig von der Wiese unter dem Zunderweidkopf zur Krinner-Kofler-Hütte.
Ein schönes Kar unter dem Steinkarkopf. Einsam und ruhig.
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