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Tiefkarspitze
Tour 457 2431 Tiefkarspitze, Westrinne Karwendel Skitour S, 45° 23.03.12    

Dammkar-Couloir www.sirdar.de

Fakten
Höhenmeter:1400Hm
Zeit:4h
Lawinengefahr:Dammkar = gesichertes Gelände, in der Westrinne Gefahr von Lockerschnee, Nassschneerutschen und Steinschlag..
Hangrichtung:West
Besonderheit:Westrinne max. 45° mit Stellen 50°. Weite Passagen auch flacher. Ca. 400Hm. Zwei Eisgeräte angenehm.

Ausgangspunkt:
Parkplatz Dammkar (930m)

Anfahrt von München:
Garmisch - Mittenwald. Der Wanderparkplatz befindet sich oberhalb der Talstation der Karwendelbahn. Forstweg beginnt bei der Auffahrt von Mittenwald auf die Bundesstraße (Schranke). 1.5h.

Stützpunkt:
-

Route:
Von der Absperrschranke zunächst einen Forstweg hinauf. Nach dem Wald steigt man durch eine steile Hangmulde weiter. Rechts zweigt irgendwann das Viererkar ab. Links findet sich die Dammkarhütte. Eine Steilstufe weiter oben steht eine erst kurz vorher sichtbare Bergwachthütte. Auf den Weg dorthin sollte man schon mal die Felsmauern links im Kar nach dem Einstieg zur Westrinne absuchen.
Von der Bergwachthütte steigt man quasi in direkter Linie zum Einstieg der Westrinne. Hier Skidepot. Am Anfang der Rinne, in die man ohne Probleme einsteigen kann, geht es erst rechts. Dann über eine Steilstufe hinweg in flacheres Gelände. Rechts zweigt eine Rampe ab, man steigt aber weiter direkt die Rinne hoch. Dort wo sie sich verengt, gäbe es links eine weitere Rinne. Man steigt aber direkt gerade hoch in den Felsschlauch ein (ist durch einen kerzenartigen Felsturm am Grat darüber gut gekennzeichnet). Im Schlauch wird es bald steiler. Nach dieser Passage sieht man den Ausstieg am Grat. Von dort geht es links eine südseitige Steilflanke hoch. Der Weg ist klar vorgegeben. An einem Engstück findet sich ein Bohrhaken. Danach trennt einem vom Gipfel nur noch ein kurzes Stück schmaler Grat.

Abstieg / Abfahrt entlang es Aufstiegs.

Tiefkarspitze

Tiefkarspitze
Der Einstieg zur Westrinne, gesehen vom Verbindungsweg Mittenwald-Dammkar-Hochlandhütte.

Charakter:
Im Winter ist die Westrinne öfters begangen. Max. 45° mit kurzen Stellen 50°. Man muss einen Zeitpunkt erwischen, da die Rinne guten Trittschnee aufweist, gleichzeitig aber bis oben hin mit Schnee gut gefüllt ist, sonst wird der Steinschlag zu arg. Ende März kam bei mir um halb elf der erste Stein. Um 11 Uhr kommt die Sonne in den oberen Teil der Rinne. Ab 12 Uhr sind große Teile der Rinne in der Sonne. Problemzone sind die brüchigen Felsen am Ende der Rinne, aus denen sich immer wieder Steine lösen. Fazit: Früh aufstehen!

Karte:
Kompass-Karte Nr. 6, "Walchensee, Wallgau - Krün", 1:50000

Führer:
-

Link:
-

Openstreetmap: Tierkarspitze
Kartendaten: © OpenStreetMap-Mitwirkende, SRTM | Kartendarstellung: © OpenTopoMap (CC-BY-SA)

Titel: Stein um Stein
Bergspezln: solo

Tiefkarspitze Freitags im Dammkar. Nix los. Im Kar selber stellenweise noch schöner Pulver, später bestimmt toller Firn. Das Viererkar ist von Lawinen blankgefegt. Sieht aus, als ob der komplette Grund des Kars mit Eis verspiegelt wäre. Eistour im Viererkar?
Nix los, bedeutete für mich, dass ich die Westrinne hoch zur Tiefkarspitze komplett selber einspuren durfte. Da war auch alles dabei, grundloser Pulver, dann wieder feinster Trittfirn und alles dazwischen. Am Besten, Trittfirn mit Eisglasur darüber, Schoko mit Sahne quasi. Die Rinne ist gleich am Anfang mal kurz steil, dann wieder eher flach. Ob ich wirklich die Richtige erwischt hatte, so ganz sicher war ich mir da erst am Ausstieg. Von der Bergwachthütte im Dammkar sieht man den oberen Teil der Rinne nicht. Hier sind noch ein paar feine Stellen mit 50° zu überwinden. Dann steigt man am Grat aus und hat einen hammermäßigen Blick ins erste Karwendeltal. Zum Gipfel ist es dann nicht mehr weit, aber immer noch steil.
Die Zeit drückte mal wieder. Um halb elf hatte in der Rinne der erste Stein angeklopft. Also nur sehr kurz am Gipfelkreuz vorbeischauen und wieder zurück in die Rinne, um vor den großen Steinlawinen wieder herauszukommen. Und wirklich, wo die Sonne hinleckte, lösten sich sofort Bombardements. Zum Glück neigt das Karwendel eher zur Bröselei, sprich handfeste Brocken sind da eher selten dabei, aber die kleinen können auch weh tun.
Um zwölf saß ich in absoluter Einsamkeit mitten im Dammkar und begutachtete mein Tageswerk. Eine Stapfspur in eine scheinbar x-beliebige Schneerinne hinein. Als ich das erste Mal das Dammkar im Winter runter bin, fragte ich mich, was das für Typen sind, die da scheinbar planlos zur Wand hochspurten. Jetzt weiß ich es.

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Alle Texte und Bilder so nicht anders vermerkt von Stephan Rankl.
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