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Teufelstättkopf - Laubeneck - Hennenkopf
Openstreetmap: Klammspitzkamm
Übersicht Klammspitzkamm

Klammspitzkamm Teil 3: Teufelstättkopf (1758m), Laubeneck (1758), Hennenkopf (1768m), Wandern T3 www.sirdar.de
Ammergauer Berge

Im Gegensatz zum Anstieg von Norden, beginnend in Unterammergau, gehen von Süden her vergleichsweise wenige zum Pürschling und Teufelstättkopf. Der Weg startet direkt beim Schloss Linderhof. Oben wandert man direkt am Kamm über Laubeneck zum Hennenkopf. Ein spannender Abschnitt des gesamten Kamms, wo man auch eher allein unterwegs ist.

Fakten
Ausgangspunkt:Wanderparkplatz Schloss Linderhof (950m)
Höhenmeter:1450 Hm
Zeit:Rundtour 8h
Markierung:Im Aufstieg vorhanden, am Kamm nicht, Abstieg ist wieder ausgeschildert
Anforderung:T3
Besonderheit:Ausgesetzter Steig mit kleinen Klettereien am Laubeneck.

Openstreetmap: Teufelstättkopf von Linderhof
www.bernhard-gaul.de/gpxviewer/gpxviewer.php

GPS:
20201110_teufelstaettkopf_laubeneck.gpx

Ausgangspunkt:
Schloss Linderhof im Graswangtal (950m). Gebührenpflichtig. Parkplatz links neben dem Schlossgelände.

Stützpunkte:
August-Schuster-Haus, Pürschlinghaus (1564m)
www.dav-bergland.de/augustschusterhaus

Linderhof - Teufelstättkopf - Laubeneck - Hennenkopf - Linderhof:
Ich habe anfangs nicht die direkteste Route erwischt (s. Karte oben). Man sieht, dass gleich oberhalb von Linderhof rechts ein Weg direkt Richtung Pürschlinghäuser führt.
Mein Umweg führte mich zunächst Richtung Brunnenkopfhütte, bevor ich den Fehler erkannte und auf einem Forstweg nach rechts zum richtigen Weg zurückgequert bin.
Vom Forstweg zweigt schließlich ein steiler Pfad (Schild) links ab, in Richtung Pürschlinghäuser. Der Weg führt in der Südflanke unter dem Laubeneck vorbei zum Sattel mit den Pürschlinghäusern. Von dort geht es hoch zum Teufelstättkopf. Der felsige Gipfel wird mit kurzer und leichter Kletterei am Drahtseil erreicht.
Am Sattel mit dem kurzen Abstecher zum Teufelstättkopf steht ein Schild, welches den Weg zum Laubeneck weißt. In der schattigen Nordseite geht es nahe am Kamm entlang und schließlich quert man um den Berg. Hier hat es ein paar kleinere Kletterstellen. Für den Aufstieg zum Laubeneck gibt es keine Markierungen oder Schilder. Unvermittelt zweigt links ein Pfad durch die Latschen nach oben ab, der aber doch recht eindeutig und damit gut zu finden ist.
Für den Weiterweg zum Hennenkopf steigt man am Grat entlang ab, bis man wieder den Hauptpfad erreicht. Der weitere Weg am Kamm, wieder in der Nordseite ist dann klar. Den felsigen Gipfelaufbau kann man auf dem Weg dorthin gut auskundschaften. Man quert südlich davon um den Berg und gelangt schließlich rückseitig in einen kleinen Kessel. Eingerahmt von vielen Felszacken, man fühlt sich an einen hohlen Backenzahn erinnert. Der Weg zum höchsten Punkt ist problemlos zu finden.
Der weitere Weg leitet direkt am Gratfirst entlang. Am letzten Aufschwung, kurz vor dem Dreisäuler Kopf führen links steile Serpentinen hinab. Man trifft auf den Maximilianssteig. Nun folgt eine lange Querung, nahezu eben, bis man auf den Fahrweg zur Brunnenkopfhütte trifft. Diesen links hinab in 1.5h bis Linderhof.

Laubeneck
Der Weg vom Teufelstättkopf zum Laubeneck.

Charakter:
Am Kamm quert der Weg in steilen Hängen, etwas Kletterfertigkeit ist gefragt. Es besteht Absturzgefahr, bei Nässe ist diese Tour nicht zu empfehlen. Etwas Orientierungfähigkeit ist gefragt, da ab Teufelstättkopf bis Hennenkopf keine Markierung vorhanden ist.

Weitere Infos:
www.ammergauer-alpen.de


Über dem Schloss
Die Südseite unter den Pürschlinghäusen ist recht einsam, glaubt man gar nicht, wenn man mal die Massen von Norden her erlebt hat. Die meisten, welche von Schloss Linderhof starten, gehen in Richtung Klammspitze.
Der Aufstieg führt zunächst unter dem Grat entlang, welchen man dann oben entgegengesetzt zurück wandert. Man ist hier in einer reinen Südseite, da wird es auch im November warm und es hat tolle Ausblicke auf die potentiellen Kletterfelsen oben am Kamm. So erreicht man die Pürschlinghäuser. Welch eindrucksvolle Lage diese haben, erkennt man erst so richtig von Süden aus. Teilweise kleben die Hütten wie Vogelnester auf den Felszacken.
Oben sah ich viele Rentner, es war ja auch ein Dienstag unter der Woche. Ich konnte es nicht verhindern, mich überfiel der Gedanke, so viel wandelndes Elend und man gehört da dazu. Passenderweise hatte ich gerade ein Buch über die spanische Grippe gelesen. Vor 100 Jahren also, die Lebenserwartung lag bei 50 Jahren, viele Krankkeiten kursierten. Eine kleine Anekdote aus dem Buch, die USA hatten damals während des 1. Weltkriegs Probleme, genügend geeignete Rekruten für ihre Armee zu finden, es hatte zu viele Invaliden wegen Polio, Tuberkulose usw. Wie komme ich jetzt darauf? Nun, ich lege die Lebenserwartung von damals auf die Leute heute um, welche sich mit mir an den Pürschlinghäusern eingefunden haben. Mit 50 Jahren Schluss, dann bleiben nicht mehr viele übrig, so gerechnet wäre der Berg also quasi leer. Von einer ausreichenden Fitness bis ins "hohe" Alter konnte man damals auch nicht ausgehen. Was leben wir doch in sehr priveligierten Zeiten!
Am Teufelstättkopf war noch viel los. Um den felsigen Gipfel zu erreichen, braucht es eine kurze nette Kletterei. Der weitere Weg Richtung Laubeneck und Hennenkopf wird dann seltener gemacht. Eine reine Nordseite, hier war der Boden schon gefroren. Den Weg auf das Laubeneck, muss man rechtzeitig entdecken, da kein Schild darauf aufmerksam macht. Der Hennenkopf sieht aus der Entfernung sehr schön aus. Von hinten her gelangt man durch einen eindrucksvollen Felskessel auf den Gipfel. Ein schöner Klettergarten, wenn es nicht so abgelegen wäre. Danach folgt eine lange Querung in steilen Wald- und Grashängen und schließlich der Abstieg auf einem Fahrweg. Hat die angenehme Steigung dieses Weges wieder was mit König Ludwig zu tun? Immerhin bewegt man sich ja über einen seinen Schlösser und er wird wohl nicht die ganze Zeit darin nur rumgehockt sein?

Stephan, unterwegs am 10.11.2020


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