Spreewald, Mecklenburg-Vorpommern - August 2018
Dieses Mal sollte es in den schönen Osten von Deutschland gehen. Es hatte schönes Wetter, das Wasser war warm. Aufregende Natur gibt es reichlich. Wir waren im Spreewald Wandern und
Kanufahren, in Berlin taten wir was für die Bildung. Auf der Mecklenburger Seenplatte schipperten wir mit einem Floß umher, an der Ostsee besuchten wir Nationalparks.
Bergmäßig gibt es in der Gegend ja eher wenig zu holen, um den Ruf meiner Seite aber trotzdem gerecht zu werden, seien hier ersatzweise ein paar Kirchturmbesteigungen genannt:
Kerstin und André Micklitza "Spreewald", Trescher Verlag, 3. Auflage 2016
Ganz okay. Schwerpunkt liegt halt auf Kultur. Wanderungen und Kanutouren sind eher beiläufig erwähnt.
Christiane "Mecklenburgische Seenplatte", Dumont Reise-Taschenbuch, 2. Auflage 2011
Guter Reiseführer. Man bekommt einen ganz guten Überblick über die vielfältige Region.
Sven Talaron, Sabine Becht "Ostseeküste Mecklenburg-Vorpommern", Michael Müller Verlag, 6. Auflage 2017
Wir sind damit gut zurecht gekommen. Empfehlenswert.
Rolf Goetz "Rügen mit Hiddensee und Fischland-Darß-Zingst", Rother Wanderführer
Kauf ich inzwischen blind, die roten Rother-Wanderführer. Die sind einfach unschlagbar gut.
Man könnte den Weg durch die vielen Kanäle auch paddeln oder sich paddeln lassen, keine Frage. Aber zu Fuß ist definitiv auch sehr schön. Kleine
Brückchen überspannen dabei die vielen Wasserwege. 3km sind es einfach und wer aufpasst, der kann einiges an Tierwelt sehen. Wir entdeckten einen
Fischotter, sowie einen Frosch. Für Quasi-Großstädter wie uns, eine nicht zu verachtende Leistung.
Der Weg ist bestens ausgeschildert. Man startet im Zentrum von Lübbenau und Ziel ist der Gasthof Wotschofska, mitten im Wald gelegen, mit großen
Biergarten und noch größerer Anlegestelle für Paddler. Man ahnt es, das schöne Blockhaus wurde 1894 eigens zur Förderung des Tourismus errichtet
und ist erst seit 1911 auch zu Fuß erreichbar.
Am Startpunkt in Lübbenau könnte man sich auch noch für den Kahn entscheiden. Aber nein, wir wollen sportlich sein und ein wenig wandern.
Für Mitteleuropa geradezu urwaldartig.
Immer überspannen Brücken wie diese die unzähligen Kanäle.
Der Weg zur Wotschofska ist bestens markiert und von daher nicht zu verfehlen.
Die letzten zwei Bilder, das Gasthaus Wotschofska samt Anlegeplatz (ein kleiner Teil davon).
Sassnitz - Kreideküste
Das wäre prinzipiell die Tour Nr. 28 im Rother-Wanderführer "Rügen" von 2016. Problem ist, das manche der Treppen vom Hochufer runter zum Strand
abgebaut oder beschädigt wurden. Will man also sichergehen, startet man die Touren erst oben, um dann abzusteigen, falls möglich und am Strand
zurückzulaufen. Man kann aber auch unten einfach so lange laufen, wie es Spaß macht und dann umkehren. Kurz vor Sassnitz gab es 2018 eine intakte
Treppe, so daß man auch vom Hochufer noch etwas sehen konnte.
Man startet im Hafen von Sassnitz, hier gibt es genug Parkplätze. Man folgt dann dem Uferweg nach Osten. Dieser geht schließlich nahezu nahtlos in die
Kreideküste über. Hier kann man am flachen Strand unter den Kreidefelsen entlanglaufen, so lange man Lust hat. Das ganze geht nahezu ohne Probleme, nur
hin und wieder sind ganz kleine Klettereien einzulegen. Man sollte das Ganze nur bei trockenen Wetter machen. Die Kreidefelsen sind insbesondere bei
Regen sehr instabil. In letzter Zeit krachte auch immer wieder mal eine Klippe zusammen. Ganz gefahrenlos ist die Sache also nicht.
Früher gab es auch mehr Aufgänge zum Hochufer, viele sind mittlerweile zerstört. Kurz hinter Sassnitz gab es jedoch noch eine intakte Treppe. Man kann
als am Strand laufen, so lange es Spaß macht, dann umdrehen und über diese Treppe zum Hochufer gelangen und auf diesen Weg nach Sassnitz zurückkehren.
Die Kreideküste bei Sassnitz
Prerow - Darßer Ort
Fakten: einfache Wanderung am Strand entlang ohne Höhenmeter, etwa 8km für die man 2-3h einfach benötigt.
Tour Nr. 7 im Rother-Wanderführer "Rügen" von 2016. Teile von Fischland-Darß-Zingst gehören zum Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft. Von Prerow aus kann man am Nordstrand
entlang zu einer der Kernzonen des Nationalparks wandern. Die Tour endet am Leuchtturm Darßer Ort mit angeschlossenen "Natureum", ein kleines Naturkundemuseum über die Boddenlandschaft.
Zurück nach Prerow geht es dann mit der Pferdekutsche.
Startpunkt ist das Ostseebad Prerow, am besten parkt man irgendwo in Strandnähe am westlichen Rand der Ortschaft, wo der Nationalpark beginnt und die Pferdekutschen ihren abfahren.
Dann ist der Weg zunächst recht einfach, es geht immer am Nordstrand entlang Richtung Sonnenuntergang.
Der Strand endet an einem Nothafen mit der Küstenwache. Man geht etwas landeinwärts und dann dort wo es geht am Hafen entlang nach rechts weiter nach Westen. Man trifft auf einen
Fahrradparkplatz. Hier beginnt ein Naturerlebnispfad durch den Nationalpark. Es gibt diverse Abkürzer direkt zum Leuchtturm, es lohnt sich aber die große Runde über den mit Bohlen
angelegten Weg zu machen. Nach einem Aussichtsturm gelangt man in die Dünen und schließlich zum Weststrand. Über diesen gelangt man zum Leuchtturm Darßer Ort.
Hier gibt es ein Café, sowie eine Ausstellung über den Nationalpark, sowie ein paar Aquarien mit Ostseefischen.
Man kann nun durch den Nationalpark zurück wandern. Etwas vom Leuchtturm entfernt, schon mitten im Wald, findet sich der Kutschenparkplatz. Auch das ist ein schönes Erlebnis, den
Rückweg mit 2 PS zu bewältigen.
Der Nordstrand bei Prerow.
Lecker!
Bernstein entdeckten wir auf dem Weg am Strand entlang zum Leuchtturm Darßer Ort nicht, dafür aber diesen hübschen und auch noch sehr seltenen Sandhasen.
Der (öffentliche) Nordstrand geht zu Ende, der Nationalpark beginnt.
Steg am Nothafen der Küstenwache.
Eine Wildsau hinter dem Busch. Streng geschützt, da es sich in der Kernzone des Nationalparks rumtreibt.
Bohlenweg durch den Nationalpark.
Verloren gehen kann man eigentlich nicht.
In der Nähe des Weststrandes gelangt man in eine Dünenlandschaft.
Den Dino hätte ich jetzt zwischen den Dünen nicht unbedingt erwartet ...
Der Leuchtturm am Darßer Ort. Ja, man kann hoch, kostet aber.
Zurück nach Prerow bietet sich diese Fahrgelegenheit an. Mit Kindern gibt es da sowieso keine Fragen mehr.
Sundische Wiesen - Hohe Düne
Fakten: Kann man natürlich auch Wandern, aber das Fahrrad ist das weitaus geeignetere Verkehrsmittel hierfür. Es sind für 20km hin und zurück auf einem Deich, für die man dann
2h benötigt.
Tour Nr. 10 im Rother-Wanderführer "Rügen" von 2016. Das ist sozusagen der westliche Zipfel des Nationalparks Vorpommersche Boddenlandschaft, jedenfalls der für die Allgemeinheit
zugängliche. Wie soviele Nationalparks oder Naturschutzgebiete verdankt auch dieser Sandstreifen den aktuellen Schutz seiner Vergangenheit. Es wurde von der Wehrmacht und anschließend
NVA von 1937 - 1993 militärisch genutzt.
Sofern man mit die Tour mit dem Fahrrad macht, was wie gesagt sehr zu empfehlen ist, ist es ziemlich egal, wo man in Zingst startet. Je weiter Richtung Osten, umso kürzer der Weg.
Badestrände hat es auch Richtung Nationalpark mehr als genug und dementsprechend auch viele (gebührenpflichtige) Parkplätze. Der Fahrradweg auf dem Deich ist super und absolut
flach ;-)
Mit dem Auto kommt man maximal bis zum Schlösschen Sundische Wiese, ein Gasthaus mit sehr schönem Biergarten übrigens. Gleich dahinter ist ein Infohäuschen des Nationalparks. Hier wird
über die militärische Vorgeschichte der Sundischen Wiesen informiert und natürlich über die aktuellen Bewohner. Nun heißt es radeln, 10 km bis Pramort. Etwas befremdlich sind die
Schilder, welcher vor der Belastung mit Kampfmittel warnen, man bleibt also besser auf den Wegen. In Pramort gibt es ein kleines Häuschen zur Vogelbeobachtung. Schöner ist allerdings
der Abzweig 400m vorher. Hier kann man zu Fuß etwa 1.5km bis zum Strand laufen, wo ein Aussichtsturm wartet.
Radtour auf einem Deich durch die Sundischen Wiesen. Obwohl es nun wirklich so flach wie nur möglich ist, sahen wir erstaunlich viele Leute mit E-Bikes.
In Pramort gibt es ein Häuschen zur Vogelbeobachtung. Sehr beliebt zur Kranichsaison.
Wenn keine Kraniche da sind, muss man mit kleineren Vögeln Vorlieb nehmen.
Die Natur ist auf alle Fälle gut geschützt, ob gewollt oder nicht.
Der kurze Abstecher zur Hohen Düne, lohnt auf alle Fälle.
Am Ende gilt es einen Aussichtsturm zu erklimmen.
So ist man hoffentlich vor Kampfmitteln sicher.
Die Ostsee.
Schreit nur!
Alle Texte und Bilder so nicht anders vermerkt von Stephan Rankl.
Name: Hans und Ingrid Meiser
Datum: Sunday 2019-06-30 17:18:30 Betreff: Nachricht: Hallo Stephan,
wir sind die Eltern von Frank.
wir haben erst jetzt die wunderschönen Bilder vom Spreewald,Berlin und der Ostsee endeckt.Schade.
Sie haben bei uns einige Erinnerungen geweckt.
Ich war von 1991 bis 1995 in Cottbus als sogenannter Aufbauhelfer.
Radtouren in und um Berlin ,Mecklenburgischen Seeenplatte
und Rügen haben auch uns viel Spass gemacht.Weiterhin alles Gute wünscheen wir Dir und deiner Familie.
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