11.12.04 - Endlich wieder Urlaub! Die letzte größere Reise lag ja nun schon über ein Jahr zurück. So wurde es Zeit, mal wieder richtig in die Ferne zu reisen. Dieses Mal also nach Ecuador. So standen wir am Müncher Flughafen, der Christkindlmarkt war voll im Gange. Zwischen den beiden Terminals hatten sie eine Eislauffläche angelegt, da standen wir daneben und genossen eine Feuerzangenbowle. Die Vorstellung schon morgen unter der prallen Äquator-Sonne zu stehen lag irgendwie noch unendlich fern. Nun ja, dass mit der Sonne sollte sich noch relativieren, aber das wußten wir jetzt noch nicht. Mit KLM hoben wir um 16:25 Uhr gen Amsterdam ab, wo wir Karl-Heinz trafen. Nun war also unser Team komplett und in bewährter Manier warteten wir erst mal auf etwas, nämlich den Weiterflug über Bonaire nach Quito. Der Flughafen in Amsterdam ist zwar riesig, aber sechs Stunden Aufenthalt ziehen sich halt doch in die Länge. Irgendwann ging es endlich los. Der ganze Flieger schien mit Ecuadorianern ausgebucht, die über Weihnachten nach Hause wollten. 12.12.04 - Wollt ihr ein Bier? Bonaire liegt mitten in der Karabik und gehört zu Holland. Kaum zu glauben, ist aber so. Hier durften wir uns ein wenig die Beine vertreten und karibische Luft schnuppern. Allerdings nur zum Terminal, wenn man das Häuschen so nennen mag, und zurück. Schwülarm ist es hier auf alle Fälle.
Die Einreise gestaltete sich einfach, Gepäck war auch da, natürlich hatten wir nix zum verzollen. Ein Taxi konnte man direkt am Ausgang zu Fixpreisen (5 USD) bestellen. Es klappte also alles reibungslos. Und schon waren in den Straßenschluchten von Quito. Über das Internet hatten wir bereits zwei Zimmer in der Casa Helbling reserviert. Ist ein Schweizer Haus mit Tradition, derzeit wird es von einem Deutschen geleitet. Zur Begrüßung gab es dann auch erst mal ein Bier. Der Urlaub lies sich also sehr entspannt an. ![]() 13.12.04 - Urbaner Dschungel ![]() Von den Quito umgebenden Andenriesen konnten wir nichts sehen, dazu war das Wetter zu dunstig. Dafür lag zu unseren Füssen ganz Quito, welches langgestreckt in einem Tal liegt. Zurück in der Altstadt folgten wir der Beschreibung eines Stadtrundganges aus Wolfgangs Reiseführer. Ein Highlight soll die Calle La Ronda sein, ein schmales Gäßchen mit vielen Häusern im Kolonialstil. Auch hier ist in jedem Reiseführer zu lesen, nicht ohne Polizeibegleitung. Wir wagten es trotzdem, aber die Straße war wie ausgestorben. Fehlte nur noch, dass wie aus unzähligen Western bekannt, trockene Büsche über die Straße rollen und zwielichtige Gestalten aus dem Saloon treten, um sich ein Duell zu liefern. Die einzigen zwei Bewohner, die wir sahen, grüßten uns schon von weitem. Scheint so, dass auch das Diebespack ausschlafen will und früher Vormittag keine Geschäftszeit ist. Danach besichtigten wir einige der unzähligen Kirchen in Quito, u.a. die San-Francisco-Kirche, sowie die Compania de Jesus. Letztere ist schwer bewacht, was bei der reichhaltigen Inneneinrichtung auch nicht verwunderlich ist. Im Reiseführer stand zu lesen, ob des vielen Blattgoldes wird hier auch der überzeugteste Atheist begeistert sein. Nächster Höhepunkt, die Basilika über der Stadt. Die Kirche ist zwar neueren Datums, aber bei weitem die baufälligste. Da wundert es schon, dass quasi die ganze Kirche begehbar ist. Steigt man auf dem Kirchturm, schützen einem nur schwindelige Eisenstäbe und Rostgitter vor dem freien Fall. Im linken Turm gibt es direkt unter der Kirchturmuhr sogar ein Cafe, eine wirklich exklusive Lage. Oben kann man direkt auf einen kleinen Sims unter der Kirchturmspitze klettern. Eine Brüstung gibt es nicht und auf das Mauerwerk sollte man sich auch nicht verlassen, da bröselt einem der Stuck entgegen.
Ein älteres Ehepaar hütet den Eingang, viel los ist nicht und deswegen wird der Verkauf der Eintrittskarten für 7 USD als einzige Tagesbeschäftigung auch genüßlich zelebriert. Nach wortreicher Erklärung der Wandermöglichkeiten werden wir dann in die Wildnis entlassen. Hier gibt es noch ursprünglichen Regenwald mit viel Bambus-Gewächsen, Bromelien, sowie Orchideen. Ab und zu schwirrt auch ein Kolibri vorbei. Die Wege sind alle gut markiert, der kürzeste ist in 15 min. abgehakt, der längste zum Gipfel des Pasachoa ist eine tagesfüllende Aktion. Wir begnügten uns mit dem unteren Teil des Regenwaldes.
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