Ausgangspunkt:
Pfronten, Wanderparkplatz Milchhäusle (870m). Navi: Pfronten, Kienbergstraße
Für den kleinen Parkplatz war 2025 eine Parkscheibe mit einer Parkdauer von max. 4h notwendig, was für die Tour etwas zu kurz ist.
Alternativ kann man der Straße ins Tannheimer Tal beim Gasthaus Fallmühle parken. Da es sich eh um eine Rundtour handelt, ändert sich sonst nix. Navi: Gasthaus Fallmühle, Pfronten, Achtalstraße.
Stützpunkt:
-
Route:
Vom Milchhäusle gilt es den Einstieg zu finden, der ist gleich rechts oberhalb der Gastwirtschaft und derzeit (2025) mit einem Warnschild gut markiert. Die ersten paar Meter durch dichte Botanik und über rutschigen Untergrund lassen Schlimmes
erahnen. Der Weg wird dann aber doch noch etwas besser. Nun geht es sehr steil durch den dichten Bergwald bergauf. Sperrende Felsblöcke werden meist kunstvoll umgangen, selten direkt überklettert.
Vor einer großen Steilstufe führt der offensichtlichste Pfad direkt zur Wand, dies ist aber ein Verhauer. Man muss zurück und links unterhalb der Wand queren (roter Punkt am Baum in einiger Entfernung). Die Steilstufe wird schließlich über eine
drahtseilversicherte Rampe bezwungen. Oberhalb gelangt man schließlich zum ersten Gratkopf mit Kreuz.
Nun entlang des Kamms zum Pfrontener Berg. Teilweise ist der Grat recht schmal, immer wieder ist Kraxelei erforderlich, der einfachste Weg ist auch wegen vieler umgestürtzter Bäume nicht sofort klar. Nach dem Vorderen Kienberg muss man sehr weit
in einen bewaldeten Sattel absteigen, bevor es zum Schnalskopf wieder bergauf geht. Dahinter folgt eine längere Querung mit vielen Auf und Abs zum Kienberg, auch hier bleibt der Weg spannend.
Vom Kienberg geht es zunächst in bewährter Manier mit Kraxeleinlagen am Grat weiter, bevor ein steiler Absteig zu einer Almwiese namens "Himmelreich" erfolgt. Hier nun südlich durch das Aftental auf Forstweg hinab ins Achtal und talauswärts zur
Fallmühle. Von hier auf dem Wander-/Fahrradweg weiter, man kommt direkt an der Abzweigung zur Kienbergstraße raus.
Charakter:
Der Tour ist nirgends beschildert, nur das Warnschild am Beginn weißt auf die Existenz des Weges hin. Dazwischen finden sich sporadisch rote Markierungen. Man muss viel den Pfadspuren folgen, die aber auch oft in Verhauern enden. Die
schwierigste Stelle ist mit Drahtseilen gesichert. Nur kurze Stellen sind im II. Grat. Findet man sich also in einer längeren Passage in diesem Schwierigkeitsgrad, so ist man falsch.
Bei Nässe ist die Tour nicht möglich und man sollte sie nur in der beschriebenen Richtung gehen. Der Weg bleibt bis zum Ende am Himmelreich anspruchsvoll und spannend.
Klein aber oho
Rätselhaft war für uns schon mal der Wanderparkplatz am Milchhäusle mit Parkscheibe und max. 4h Parkzeit. Zu was soll das gut sein? Dann doch lieber gleich einen Parkautomaten aufstellen. Der Weg geht sehr steil los und das bliebt bis zum
Vorderen Kienberg auch so. Immer wieder hat es Felsstufen, die aber meist sehr elegant mit Serpentinen und Querungen überwunden werden. Direkt erklettern muss man die Felswände kaum. An der steilsten Wand führte der breiteste Weg direkt
auf diese hin. Am Wandfuß war dann klar, mit max. II ist diese Wand nicht zu haben, es muss also ein Verhauer sein. Also zurück und durch unangenehmes Gelände einige Meter abklettern. Tatsächlich nach links führt ein schmales Weglein
durch dichtes Gras um die Wand herum und in einiger Entfernung wäre auch ein roter Punkt an einem Baum als Markierung da gewesen. Dahinter geht es dann schließlich über eine längere mit Drahtseil gesicherte Passage über die Steilstufe hinweg.
Oberhalb hat man den ersten Vorgipfel erreicht, nun ändert sich der Charakter des Wegs, es wird zu einer felsigen Gratüberschreitung mit vielen Auf und Abs und auch einiges an Kraxelei. Teilweise sogar recht luftig. Dazu immer schöne Aussicht
auf die Allgäuer und Ammergauer Berge rundherum. Auf diese Weise kommt doch einiges an Höhenmeter zusammen. Die ganze Tour über sahen wir nur drei andere Wanderer, schließlich geht es zu einer trefflich bezeichneten Almwiese namens
"Himmelreich" hinab, wo man auf eine beliebte Fahrradstrecke trifft. Auch hier weißt kein Schild auf den Kienberg hin. Ausklingen lassen kann man die Tour schließlich im schönen Biergarten der Fallmühle.
Fazit ein echtes Kleinod diese Tour und Highlight für Feinschmecker, die sich gern abseits der großen Massen und bekannten Berge aufhalten.
Stephan unterwegs mit Betty und Flo am 31.05.2025
Hast du dieses Schild gleich rechts oberhalb des Gasthauses Milchhäusle gefunden, dann bist du richtig am Beginn des Steigs.
Kann man so stehen lassen.
Es geht gleich richtig steil. Auf Pfadspuren sucht man sich den Weg nach oben. Rote Markierungen gibt es, aber nicht sehr viele.
Felsige Steilstufen werden meist kunstvoll umgangen.
Durchaus ausgesetzt, die Sache.
Pfronten.
Die höchste Felswand ist mit einem Drahtseil entschärft. Wir hatten uns kurz zuvor einen Verhauer geleistet. Wer direkt vor einer großen Felswand steht und kein Weg links oder rechts weiter geht, der muss zurück und links die Wand
bis zum Drahtseil umgehen.
Das Gipfelkreuz am ersten Pfrontener Berg.
Pfronten und das Tal in Richtung Füssen.
Wir hatten den steilen Abschnitt hinter uns und die Kammhöhe erreicht. Aber jetzt geht es über den Grat voraus weiter.
Der Vordere Kienberg.
Direkt über den First geht der Weg aussichtsreich weiter.
Weiter als man denkt und es warten auch nochmal ein paar spannende Klettereinlagen.
In der Bildmitte der Zirmgrat (Tour 729) und dahinter ragt der Säuling über Füssen auf.
Am Gipfel des Vorderen Kienbergs.
Ein Gratwächter.
Gerade voraus das Gaishorn.
In der Bildmitte der Einstein in den Tannheimern?
Blick zurück auf die schon erledigte Strecke.
Es bleibt luftig.
Gegenüber der Breitenberg, dahinter spitzt der Aggenstein heraus.
Blick zur anderen Seite, in Richtung der österreichischen Enklave Jungholz.
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