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Hoher, einsamer und nicht allzu schwieriger Berg, mitten in den Ötztaler Alpen.
Fakten | |
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Ausgangspunkt: | Vent (1895m) |
Höhenmeter: | 900 Hm bis Hütte, 1100 Hm bis Gipfel |
Zeit / Strecke: | Hütte einfach: 4h, 10.1km; Gipfel hin und zurück bis Hütte: 8h, 10.9km |
Markierung: | Ab Hütte weitgehend weglos. Sporadisch hat es im Felsteil Steinmänner |
Anforderung: | Gletscher bis 30°, Spalten, Klettern 1-2 |
Besonderheit: | Das Gefühl, weitab von allem zu sein. |

GPS
Aufstieg VernagthütteDynamische Kartenansicht (benötigt Javascript)
20250809_AufstiegVernagt.gpx (Download GPX-Datei)
Hochvernagtspitze ab Hütte
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20250810_Hochvernagtspitze.gpx (Download GPX-Datei)
Abstieg Vernagthütte
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20250810_AbstiegVernagt.gpx (Download GPX-Datei)
Gesamte Tour
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Ausgangspunkt
Parkplatz in Vent (1895m).Ziemich zentral gibt es hinter der Seilbahn einen großen Parkplatz. An sich könnte man auch bis Rofen fahren, aber das ist zum Einen nur Anwohnern gestattet, zum anderen sind die Stellplätze in Rofen äußerst knapp. Navi: Vent, Franz-Senn-Weg
Stützpunkt
Vernagthütte (2755m)www.dav-wuerzburg.de
Zustieg
Von Vent südlich der Rofenache, beim kleinen Skilift den Fußweg nach Rofen folgen. Nun taleinwärts bis zur beschilderten Abzweigung zur Vernagthütte. In angenehmer Steigung aufwärts, bis man schließlich in das Vernagttal einbiegen kann. Die Hütte kommt in Sicht, diese liegt auf einem kleinen Plateau hoch über den Gräben, welche die Gletscher hinterlassen haben.
Route
Von der Hütte auf der Moräne gerade nordwärts weiter. Bei der Abzweigung zum Vernagtferner, kann man dieser nach rechts unten folgen, muss dann aber im Talboden gleich wieder links aufsteigen. Oder man bleibt auf der Moräne und steigt schließlich durch die Westflanke der Hintergraslspitzen zum Vernagtferner. Beide Varianten sind zeitlich ähnlich, der direkte Weg durch die Schutthänge spart Höhenmeter, ist aber etwas anspruchsvoller.Auf dem Ferner sieht man einen Felssporn, der links recht weit in den Gletscher hineinragt. Oberhalb diesen finden sich noch Gletscherreste, von hier kann man den sperrenden Felsriegel zum zweiten Gletscherarm recht einfach überwinden. Der zweite Gletscheram zieht direkt von der Hochvernagtspitze herunter. Man kann auch schon früher über den Schutt zum oberen Gletscherarm aufsteigen, was aber von unten etwas schwieriger zu finden ist, als der zuerst beschriebene Weg.
Auf den anfangs steilen oberen Gletscherarm nun rechts aufsteigen, bis es unterhalb des Gipfelgrats flacher wird. Hier hat es auch Spalten. Von links leicht auf den Gipfelgrat, über diesen dann in leichter Kletterei zum Gipfel. Zum Schluss eine steile, 20m hohe Rinne (II).
Abstieg entlang des Aufstiegs. Beim Weg über den Felsriegel wird man nun mehr Steinmänner entdecken und kann direkter absteigen.


Charakter
Lange Hochtour, durch große einsame Landschaft. Die Gletscherreste schmelzen rapide, es gibt aber im Gipfelbereich noch Spalten. Max. ist der obere Gletscherarm so ca. 30° steil. Wegen des Blankeises braucht es im Sommer Pickel und Steigeisen. Aufgrund der Spaltengefahr sollte man sich anseilen.Schon beim Weg unterhalb der Hintergraslspitzen herrscht Steinschlaggefahr. Helm ist somit ab Hütte Pflicht. Der Gipfelgrat hat auch viel losen Schutt, ist aber nicht weiter schwierig. Zum Gipfel schließlich eine großgriffige IIer-Rinne.
Dürfte mit weiter abschmelzenden Gletscher eher einfacher werden.
Karte
Alpenvereinskarte 30/2 "Ötztaler Alpen, Weißkugel", 1:25000
Alles fließt
Nach doch ein paar Jahren hat mal wieder eine Hochtour geklappt. Eine Hütte zu finden war dabei gar nicht so einfach. Mittlerweile funktioniert das ja alles online und die Leute buchen zeitig die Sommer durch, um dann kurz vorher abzusagen. So
mein Eindruck. Kann ja nicht sein, dass alle Hütten den ganzen Sommer nur immer voll sind. Für die Vernagthütte war angekündigt, dass sie im Jahr 2025 eigentlich komplett zu hat. Mitte Juli wurde sie dann doch überraschend aufgemacht und schwupp
war die Hütte quasi leer. Was meine Thesen mit den Ewigkeits-Vorausbuchern untermauert.
Der Hüttenweg ist schon recht lang, aber sehr schön. Die Landschaft wird dabei immer karger, bevor man im Ödland ankommt. Früher gab es hier nur noch Fels und Eis. Jetzt gibt es nur noch (brüchigen) Fels, schön ist es immer noch. Den Flo fiel
kurz vor der Hütte quasi die halbe Sohle vom Schuh. Die Hüttenwirtin, welche sehr auf Zack ist, spaxte kurzerhand die Sohlen wieder an den Rest vom Schuh. Hat gehalten, so viel kann ich verraten.
Mittlerweile gehören wir zum älteren Semester auf den Hütten, so viel kann ich auch verraten.
Nächster Tag ging es nicht allzu früh los. Die Distanzen täuschen in dieser großen Gegend etwas, man muss doch einiges an Kilometer machen, bevor man seine Ziele erreicht. Unser erstes war der Vernagtferner. Der füllte früher das ganze Tal bis
runter zur Hütte aus. Dort gibt es auch noch Bilder um so 1910. Hundert Jahre später ist der Gletscher am Verschwinden und die einst riesige Eisfläche in viele kleine Gletscherinseln zerfallen.
Schon morgens taute es und überall rauschten die Bäche. Von früher kannte man das noch mit Gletschertor usw. am Beginn des Eises. Mittlerweile geht das nahtlos in einen Sumpf direkt vor dem Gletscher über, auch das kein gutes Zeichen.
Wir stiegen also auf, der Übergang zum oberen Gletscherarm über einen Felsriegel klappte problemlos. Auch der obere Gletscher war bis zur Hälfte blank, erst in der Steilstufe hatte es noch Schnee, was das Vorankommen doch erheblich vereinfachte.
Weiter oben warten auch noch Spalten unter dem Schnee. Am Depot zum Gipfelgrat stellte ich mit Erstaunen fest, mein linkes Steigeisen war weg. Ich hatte gar nicht gemerkt, wie das runtergegangen war. Na hoffentlich finde ich das beim Rückweg
wieder, sonst wird der Weg mit einem Steigeisen über die blanke Steilstufe nicht witzig.
Wir kletterten über den sehr brüchigen Grat zum Gipfel. Hier waren wir bei allerbesten Wetter und ebensolchen Bedingungen die einzigen im Umkreis von mindestens fünf Kilometer. Der Rundumblick frei und unverstellt. Wildspitze, Similaun, Fineillspitze,
Weißkugel und noch viele mehr Bekannte. Mich trieb die Sorge um mein Steigeisen bald wieder runter. Aber durch die Spaltenzone wollte ich nicht ohne Seil. So wartete ich auf die anderen. Gelegenheit, um die Spuren zu studieren und tatsächlich, da
war eine mit nur einem Steigeisen am rechten Fuß. Dann hatte ich das andere schon relativ früh verloren und nicht gemerkt. Und tatsächlich oberhalb der Steilstufe steckte es im Schnee. Buh, Glück gehabt, da fiel mir ein Stein vom Herzen und ich konnte
Flo und Woife sorglos über das doch rechte steile Eis hinterher absteigen.
Der untere Gletscher hatte sich mittlerweile in der Hitze des Tages über die ganze Breite in einen Bach verwandelt. Und nicht nur das, auch der Schotterhänge daneben, waren letztendlich auch Bäche, halt nicht sehr tief, aber Wasser überall. In
dem Tempo sind die Gletscher sehr bald weg. So viel ist sicher.
Von der Hütte gingen wir noch den Talhatscher an, wiederum sehr schön, aber so am Ende des Tages taten dann doch die Füße weh. Ach, wenn man nur immer genügend Zeit zur Verfügung hätte, dann hätte man locker noch eine Nacht auf der gemütlichen
Hütte verbringen können.
Stephan unterwegs mit Woife und Flo am 09. und 10.08.2025




























Alle Texte und Bilder so nicht anders vermerkt von Stephan Rankl
Kommentare zur Tour
(Kommentar hinzufügen)Name: Stephan
Datum: Saturday 2025-09-27 19:34:33
Betreff: Test2
Nachricht:
Auch der 2. Eintrag.
Name: Stephan
Datum: Saturday 2025-09-27 19:34:10
Betreff: Test
Nachricht:
Kommentar funktioniert wieder
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