München - Bad Reichenhall - Berchtesgaden - Obersalzberg - Hinterbrand. Kleine Parkplätze
finden sich links und rechts an der Straße beim Ausgangspunkt, ca. 500m vor dem eigentlichen gebührenpflichtigen
Großparkplatz in Hinterbrand. Anfahrt ca. 2.5h.
Stützpunkt:
-
Route:
Der Ausgangspunkt ist vom Obersalzberg kommend kurz vor Hinterbrand links bei einer Parkbucht. Von hier geht es gleich
steil über eine Schotterreiße zu einem Felsabsatz. Hier führt links mit Drahtseilen versichert ein Steig über
den Felsabsatz (ca. 100m). Skier müssen getragen werden. Nach der Drahtseilpassage steil weiter, bis der Wald
sich lichtet und man eine erste flachere Ebene erreicht. Man hält sich links und gelangt wieder steil zu einer
Kante. Wenn man zurück blickt, hat man von hier das Kehlsteinhaus im Blickfeld. Von der Kante nun rechtshaltend
über einen sehr steilen Absatz hoch. Man erreicht ein Hochtal, durch dieses mehr weniger flach hinauf. Bevor
es wieder steiler wird, hält man sich an der linken Talseite. Vor der Göllscharte links durch eine Mulde den
steilen Südosthang des Hohen Gölls hinauf. Je nach Bedingungen bald links oder rechts aus der Mulde heraus.
Man erreicht den Vorgipfel. Von diesem über einen verwächteten Grat zum Hauptgipfel. 4.5h.
Abfahrt:
Nur entlang des Aufstiegs sinnvoll! Absturzgefahr!
Charakter:
Für diese Tour braucht es eine gute Schneelage und sichere Lawinenbedingungen. Hangrichtungen
gehen von Nordwesten über Westen bis Südosten. Teils sehr steile Absätze. Den Einzugsbereich beachten!
Bei Verharschung der Gipfelflanke Absturzgefahr!
Die Tragepassage gleich am Anfang ist gut mit Drahtseilen für niedrige und hohe Schneelage entschärft. Vorsicht
bei Vereisung!
Karte:
Bayerisches Landesvermessungsamt, "Nationalpark Berchtesgaden", UK 25-1, 1:25000
Führer:
Rudolf u. Siegrun Weiss, u.a. "Skitouren Atlas Ostalpen", Bruckmann Verlag, 1. Auflage 1999, München
Tourendisk "Münchner Skitourenberge", Rother Bergverlag 1997
W. Anfang, Klaus Nowak "Skitouren rund um Berchtesgaden", Verlag Anton Plenk, 4. Auflage 1999 Berchtesgaden
Link:
-
Bergspezln:
Betty, Woife, Jens
Für was brütet man tags zuvor über Büchern, wenn man dann eh eine ganz andere Tour macht? Passiert uns speziell bei
Skitouren immer wieder mal.
Auf der Salzburger Autobahn hatte es schon um sieben Uhr in der Früh auf beiden Seiten einen Stau. Unglaublich. Als wir endlich
am vermuteten Ausgangspunkt waren, wir wollten eigentlich die "Kleine Reib'n" machen, sahen wir schon die ersten Leute mit
Skiern loslegen und haben gar nicht mehr groß drüber nachgedacht, ob vielleicht weiter oben noch ein Parkplatz sein könnte.
Es ging gleich steil los und das war irgendwie gar nicht mit der erwarteten Forststraße in Übereinstimmung zu bringen. Mit Blick
auf die Karte war klar, wir machen hier den Hohen Göll. Naja, auch nicht schlecht und bevor wir jetzt uns nochmal ins Auto
setzen, probieren wir es halt mal. Genügend Spuren waren vorhanden. Zum Glück erwischten wir optimale Verhältnisse. Erstes und
ernstes Hinderniss ist ein Felsabsatz, der links auf einem Band umgangen wird. Es sind Drahtseile gespannt und wir hatten guten
Trittschnee. Steil geht es oberhalb weiter durch ein Kar. Gelegentlich war es einfacher die Skier abzuschnallen. Die Landschaft
weitet sich schließlich und man befindet sich in einem fantastischen Hochtal. Ringsum wirkten die Berge mit den Mengen von
Schnee eher, als ob sie in Patagonien stehen würden. Noch ein steiler Gipfelhang, dann sieht man das Gipfelkreuz. Aber warum
ist da keiner? Bald wird klar, dass ist nur der Vorgipfel, zum Hauptgipfel geht es über einen Grat. Der trägt zur einen Seite
eine gewaltige Wächte, da sollte man tunlichst Abstand halten, was aber einfach möglich ist. Inzwischen waren relativ viel
Wolken aufgezogen. Die umliegenden Berge wirkten dadurch aber noch eindrucksvoller.
Oberflächlich war der Schnee bereits verharscht, weswegen die Abfahrt auch noch mal anstrenged wurde. Abschnittsweise hatte
es aber noch tiefen Pulver. Mit einem lauten "Kratsch" wurde man aber schnell in die Realität zurückgeholt. Wieder mal eine
dauerhafte Erinnerung im Skibelag.
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