München - Innsbruck - Stubaital - Neustift - Milders - Seduck. Ca. 2.5h. Mit Taxi
Weiterfahrt bis zur Oberißhütte möglich.
Stützpunkt:
Franz-Senn-Hütte (2147m)
N 47.08498°, E 11.16861°
Zustieg:
Von Seduck der Fahrstraße entlang bis zu einer Alm folgen. Dem markierten Weg im Aufstiegssinn rechts
oberhalb des Baches folgen zur Alpeinalm und gerade weiter zur Hütte. Ca. 3h von Seduck.
Route:
Von der Franz-Senn-Hütte den gesamten Talboden, immer im tiefsten Einschnitt bleibend nach Südwesten.
Links um eine Felsstufe und gerade über die Ebene unter dem Eisbruch des Alpeinerferners. Den Eisbruch
weit rechts umgehen, auf ein weites flaches Becken. Im gebührenden Abstand zum Eisbruch den Gletscher
nach Osten überqueren. Ein weiterer kleinerer Eisbruch wird über eine Rampe rechts davon überwunden. Man
gelangt in ein Gletscherbecken unterhalb der Ruderhofspitze. Nun entweder zur Oberen Hölltalscharte und
dem Südgrat folgend zum Gipfel. Oder durch eine markante steile Rinne (Fixseile) erreicht man den Südgrat
unterhalb des Gipfelaufbaus. Ca. 5h von der Franz-Senn-Hütte.
Abfahrt:
Entlang des Aufstiegs. Oder Abfahrt nach Süden zur Mutterbergalm. Zurück zum Ausgangspunkt mit Bus und Taxi.
Charakter:
Lange Skihochtour, viele flache Passagen. Bei guter Spuranlage geringe Spaltengefahr. Hangrichtung Nordwest bis
Nordost. Ein Steilhang am Alpeinerferner zwingt zur Vorsicht. Südgrat, meist leichter Firngrat. Rinne
zum Südgrat Fixseilversichert.
Absolutes Traumwetter wurde prognostiziert. Das ganze Wochenende keine Wolke über den Alpen, Lawinengefahr
gering. Da läßt sich so eine Tour doch wesentlich stressfreier an. Das Beste, das Traumwetter wurde Wirklichkeit!
Der Weg zur Franz-Senn-Hütte war schon weitgehend schneefrei, das bedeutete Skier tragen. Drei Stunden benötigt man von
Seduck aus. Wir kamen gerade rechtzeitig, um das Schauspiel der von großartiger Tour zurückkommender Bergsteiger nicht
zu verpassen. Die Franz-Senn-Hütte ist riesig und eher ein Hotel auf vorgeschobenen Posten. Gepäcktransport gehört hier
zum Standard. Als dann jemand zur abendlichen Speisung im Jackett erschien, war das Aufsehen aber doch groß. Nicht die
passende Abendkleidung für eine Alpenhütte. Kaum ist der Erwartungshaltung der Mehrheit nicht befriedigt, schon ist
man der Depp. Man merke, Goretex für die Hütte, Jackett fürs Büro.
Kurz vor Sonnenaufgang starteten wir dann zur großen Tour. Der Weg zur Ruderhofspitze erstreckt sich über
8 km Länge, einfach. Entsprechend viele Langlauf-Etappen gibt es. Die Szenerie steigert sich mit jeden Meter, hochalpin
durch und durch. Gletscher links und rechts. Dem Bergsteiger bläst der Wind immer ins Gesicht. Das bewahrheitete sich auch
dieses Mal, die aufgehende Sonne bewirkte einen eisig kalten Fallwind von den Gletschern herunter. Steht man in der Sonne,
hat der Spuk sofort ein Ende. Man gelangt auf den Alpein-Gletscher, ein großartiger Eisbruch wird weit rechts umgangen,
man steht in einem landschaftlich überwältigenden Gletscherkessel. Der Weg führt über eine Rampe in ein weiteres kleineres
Becken, direkt unter dem Südgrat zur Ruderhofspitze. Zwei Wege führen zum Ziel, eine steile Rinne oder der längere, aber
auch schönere Weg über den gesamten Südgrat.
Keine Wolke trübte die Fernsicht. Gleich gegenüber das Zuckerhütl, mit dem wild zerrissenen Sulzenauferner. Die ganze
Tour von der Dresdener Hütte über den Sulzenauferner läßt sich von hier bestens studieren. In unmittelbarer Nähe, der Schrankogel,
der von dieser Seite wie die Stubaier Ausgabe des K2 wirkt. Der Blick reichte bis weit in die Dolomiten hinein. Über
Ortler, Wildspitze und Silvretta konnte man sich im Gipfelmeer verlieren.
Die meisten fahren von der Ruderhofspitze direkt nach Süden zur Mutterbergalm ab. Wir nahmen den gleichen Weg auch wieder
zurück und wurden oben mit feinstem Pulver belohnt. Weiter unten waren wir dann doch einen Tag zu spät dran.
Fazit, großartig!
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