Anfahrt Nord:
Von Füssen kommend Richtung Hohenschwangau. Dann weiter zum Alpsee und zum dortigen gebührenpflichtigen Parkplatz (820m).
Anfahrt Süd:
Von Füssen oder Reutte kommend bis nach Pflach. Südlich vor der Ortschaft führt eine asphaltierte Stichstraße zunächst über die Bahn, dann
über die Bundesstraße direkt Richtung Säuling (Schild "Säulingshaus" am Beginn). Am Ende großer Parkplatz (900m).
Anstieg Nord:
Der Anstieg von Norden ist bei
www.tourentipp.de beschrieben. Er beinhaltet im oberen Teil ein paar
versicherte Passagen.
Anstieg Süd:
Vom Parkplatz "Säulinghaus" bei Pflach folgt man den Steig durch den steilen Wald. Alternativ kann man auch den Versorgungsweg mit einem
MTB hochradeln. Man kreuzt dabei immer wieder den Wanderweg. Der Versorgungsweg endet etwa eine halbe Stunde unter dem Säulinghaus. Von hier
zieht der Weg erst gen Säuling und quert dann zur Hütte.
Direkt oberhalb der Hütte beginnt der nicht zu verfehlende Steig durch eine steile Südflanke zum Sattel westlich vom Säuling. Der Südanstieg
ist teilweise mit Ketten versichert und stellenweise ausgesetzt, man könnte auch sagen, ein leichter Klettersteig.
2h Parkplatz - Hütte, 1h Hütte - Säuling
Umgehung Pilgerschrofen:
Es gibt einen Pfad um den Pilgerschrofen herum, der Säulinghaus und den Anstieg von Norden her miteinander verbindet. Der Steig ist ohne
Probleme zu begehen. Damit ist eine schöne Überschreitung des Säulings im Rahmen einer Rundtour möglich.
Charakter:
Die Route wurde eingerichtet, um einen ?Zubringer? zu den Touren in der oberen Westwand zu schaffen. Im unteren
Teil quert die Route etwas oberhalb der Schlucht, nach oben wird die Kletterei immer schöner. Die Route ist gut zu
finden und meist auch fest. Unten überwiegt jedoch der grasig-schrofige Eindruck.
Nach dem ?Zubringer? kann man in der oberen Gipfelwand auch nach rechts zur Südwestwand queren (6-).
Titel: Im Westen was Neues Stephan unterwegs mit: Gerhard
Die Route "Guad g'flickt" erspart den gehfaulen Kletterer den
mühsamen Weg zur imposanten Westwand des Säulings. Die Anzahl der gemachten Seillängen passt dann besser zum Aufwand. Schön ist die
"Guad g'flickt" auch noch. Wenn man mal aus dem Schlucht-Gequere raus ist, gibt es ein paar schöne Stellen.
Insgesamt dürfte die Tour wohl recht oft in Verbindung mit der Südwestwand weiter rechts gemacht werden. Die Guad g'flickt geht die Sache
etwas direkter
über ein eindrucksvolles Plattenschild an, wobei hier eine schon vorhandene Route integriert wurde ("Im Westen nichts Neues"). Zwei Stellen
muss man hier technisch klettern, so man nicht eine Sonderbegabung ist. Laut Wandbuch konnten wir die 43. Begehung einheimsen und uns
am Gipfel das verdiente Lob der vielen Wanderer einholen.
2-3h, 2-3, meist Gehgelände, ein paar Abseilstellen (eingerichtet)
Fels:
grasdurchsetzter Fels, teilweise etwas erdig
Ausrichtung:
West
Abstieg:
Normalweg zum Säulinghaus
Besonderheit:
Landschaftlich nur schwer zu toppen
Zustieg:
Zunächst wie oben beschrieben von Pflach zum Säulinghaus. Von dort der Umgehung Richtung Hohenschwangau um den Pilgerschrofen folgen.
Der Steig quert unterhalb des Apostelgrats entlang. Nachdem man eine bewaldete Senke durchquert hat, steigt der Weg gen Pilgerschrofen
wieder an. Die Landesgrenze ist durch eine blaue Stange markiert. Genau hier führen rechts Steigspuren zum Pilgerschrofen hoch. Der Weg
führt anfangs steil durch den Wald. Weiter oben quert man ein wenig nach rechts, um dann über eine erdige Schrofenwiese zum felsigen Gipfel
hochzusteigen. Links kommt man direkt über einen Block (kurz 3, 1 Haken) zum unteren Gipfelkreuz. Das obere Kreuz am Pilgerschrofen ist
dann auch nicht mehr weit. Hier startet der Apostelgrat. 1h von der Hütte.
Die Gratüberschreitung beginnt ganz links am Pilgerschrofen. Der Zustieg zu diesem führt quasi auch über die Gratlinie links.
Das erste Gratstück mit Säuling im Hintergrund.
Typische Stelle im Mittelteil.
Pilgerschrofen, Apostelgrat und Säuling, gesehen vom Schwansee.
Charakter:
Landschaftlich herausragende Gratkletterei, am besten im Herbst. Am einfachsten ist der Grat zu begehen, wenn man in der Lage ist, die meisten Passagen bis 2
seilfrei gehen zu können. Es gibt ein paar kurze, eingerichtete Abseilstellen. Genügend Sicherungsmöglichkeiten an Latschen und Felsköpfen.
Immer wieder hat es erdige Passagen, die bei Nässe unangenehm sind. Wenig Schnee macht noch nix. Für eine Winterbegehung sollte ansonsten
der Schnee sehr gut verfestigt sein.
Der Grat ist auch umgekehrt begehbar, dann hat man eine 4er- und mehrere 3er-Stellen im Aufstieg (teilweise mit Haken).
Titel: Königlich Bergspezln: Andreas
Von Reutte kommend ein Blick Richtung Säuling, alles Grün. Kein Schnee in Sicht, die Steigeisen bleiben im Auto. Spät im Jahr wollten wir
noch den Apostelgrat vom Pilgerschrofen zum Säuling angehen. Zunächst quert man vom Säulinghaus ganz schön weit unter der Wand entlang,
bis sich endlich eine Möglichkeit auftut, um auf den Pilgerschrofen zu kommen. Genau an der Bayerischen Grenze führt ein unscheinbarer
Pfad dort hinauf. Der ist schon mal nicht ohne, steiles Schrofengelände, und bei Schnee hätte man hier keine Chance.
Der Pilgerschrofen schmückt sich gleich mit zwei Gipfelkreuzen, unter dem ersten wartet schon mal eine erste, kurze Kletterstelle (3).
Schwieriger wird der Rest der Überschreitung dann auch nicht mehr.
Das Wetter war hervorragend, im Schatten allerdings doch frisch, so wie es sich knapp vor Winteranfang gehört. Den ganzen Tag hatte
es eine wunderbare, spätherbstliche Stimmung. Dazu dieser einmalige Rundumblick, auf die Berge ringsum, und das mit Rauhreif bedeckte
Voralpenland. Genau zu unseren Füßen, die beiden Königsschlösser bei Füssen. Auch der Apostelgrat ist eine sehr schöne Kletterei. Dort
wo die Sonne hinleckte, schön warm, im Schatten hatte sich etwas Schnee gehalten, was einen wunderschönen Kontrast bot. Es hat viel
Gehgelände, aber auch einige 2er-Stellen. Der Apostelgrat heißt so, weil einige Gratzapfen mit den Namen der Apostel versehen wurden.
Die schwierigsten Stellen sind bei einer Begehung vom Pilgerschrofen aus im Abstieg. Man kann jedoch abseilen. Am Wandbuch wartet ein
3er unter einer Latsche hindurch. Vom nächsten Gratkopf geht es jenseits eine erdige Latschenrinne hinab. Bei Nässe wäre das wohl eher
unangenehm. Jetzt im gefrorenen Zustand bereitete es keine Probleme.
Beim nächsten Gratkopf weicht man, um wieder runterzukommen, doch recht weit in die Nordseite aus. Fast hätten wir es bereut, die Steigeisen
nicht doch mitzunehmen. Es folgt eine eindrucksvolle Passage über einen Zackengrat hinweg. Man steigt mehr ab, als dass man quert. Aufgrund
des Schnees richteten wir uns zusätzlich ein paar Abseilstellen ein. Nach einem Durchschlupf, wo wir prekär an einem eingeklemmten Block
abseilten, landet man auf einer Steilwiese unterhalb der Säulingswiese. Hier war der Schnee teilweise schon gut verfestigt, so dass wir
gut wieder in "apere" Zonen aufsteigen konnten. Um die Ecke geklettert und plötzlich standen wir quasi mitten in einer Steinbockherde. Der Chef,
ein wahrlich kapitaler Bock, jetzt am Winteranfang gut im Futter, mittendrin. Beim Anblick des eindruckvollens Gehörns, gingen wir lieber
auf Abstand, der Steinbock sah nicht so aus, als ob er kuscheln wollte.
Der nächste Fund mitten im Grashang, ein Heiratsantrag in Form eines gewiss schweren Betonherzens. Wie ist denn das hierher gelangt? Da
fiel jemandem im wahrsten Sinne des Worten ein Stein vom Herzen, als er diesen Brocken abladen konnte.
Auf der Säulingswiese hat man es geschafft. Der Steig hoch zum Säuling ist kein Problem mehr, der Berg war an diesem Tag auch gut
besucht.
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