Infos Baxter State Park
Das riesige Gelände des Baxter State Park war einst Privatbesitz, man glaubt es nicht. Der namensgebende Gouverneur Percival Baxter kaufte das Gebirge und schenkte es den Bewohnern Maines unter der Auflage, dass der Park für immer
ursprünglich zu sein hat.
Es gibt eine Ringstraße, den Rest muss man sich erwandern. Begehrt ist der Mount Katahdin, der höchste Berg von Maine und Startpunkt des Apalachian Trails. Es darf nur eine bestimmte Anzahl von Personen pro Tag hoch und auch die
Übernachtungsplätze im Park sind begehrt und zumindest im Südteil schnell weg. Man muss also vorher buchen und reservieren und das lange im Voraus. Blöd, wenn dann das Wetter schlecht ist.
Zum Glück gibt es jede Menge Trails abseits des Katahdin, die kennen nicht mal die Einheimischen und man ist allein unterwegs. Ein Blick auf die Karte genügt. Zwecks Übernachtung gibt es an der Parkgrenze Campingplätze. Wir waren
auf dem tollen "Abol Brige Camp", das liegt nicht weit vom südlichen Parkeingang entfernt und man kann bequem Tagestouren unternehmen.
Die nächste größere Stadt ist Millinocket, östlich des Parks. Die ist aber schon ziemlich weit weg, für Tagestouren fast schon zu weit.
Für mich war das das persönliche Highlight des Neuengland-Ostkanada-Urlaubs. Hier hätten wir länger bleiben sollen. So waren wir nur zwei Nächte auf dem Campingplatz. Wildnis pur mit viel Wald und Seen, so wie man sich den Osten der USA
und Kanadas vorstellt.
Am Flughafen in Bangor bekamen wir schließlich ein neues Auto, mit guten Reifen dieses Mal. Es war schon spät, aber wir fuhren trotzdem noch Richtung Baxter. Pünktlich mit dem letzten Licht kamen wir an. Man fährt von Millinocket erstmal
eine Stunde über immer kleiner werdende Straßen in die Wildnis. Der Platz liegt an einem See und man hat einen guten Blick auf den Katahdin.
Das ist der Mount Katahdin, mit 1606m der höchste in Maine.
Tour
772
980m
West Peak (733m), Mount O-J-I (1048m)
Baxter State Parke, Maine
Wandern
T4
11.08.2024
Fakten
Ausgangspunkt
Baxter State Park, Park Tote Road, Foster Field Picnic Area (330m)
Strecke / Höhenmeter:
14km / 700Hm
Zeit:
6h, Rundweg
Markierung:
Es gibt nur einen Weg, links und rechts ist Wildnis
Ausgangspunkt:
Baxter State Park, Park Tote Road, Foster Field Picnic Area.
Vom Südeingang zum Baxter State Park fährt man auf der Park-Straße so ca. 40min bis zur Foster Field Picnic Area. Die doch recht lange Anfahrtszeit sollte man bei der Tourenplanung beachten. Man muss bis zur Dunkelheit wieder aus dem
Park sein. Den Parkplatz muss man nicht vorab reservieren, dass ist nur für die Ausgangspunkte zum Mt. Katahdin erforderlich.
Wegbeschreibung:
Direkt am Parkplatz steht ein Schild, welches den Trailhead markiert. Danach geht es in den Wald und man kann an sich nix mehr falsch machen. Zunächt führt der Weg lange flach durch sumpfiges Gelände. Irgendwann steigt er dann immer noch
relativ gemütlich zum Sattel zwischen OJI und West Peak, auch hier steht ein Schild.
Den West Peak kann man recht einfach mitnehmen. Zurück im Sattel steigt man nun jenseits den Weg weiter hoch, der steiler und schwieriger wird. Schließlich hat man die Kammlinie erreicht, der Blick öffnet sich etwas. Bald steht man vor
einem großen Granitblock, den muss man über einen breiten Riss erklimmen (2). Dann geht es am Kamm weiter hoch, bis man unvermittelt auf einem Felsblock steht, hier nordseitig zu Pfadspuren abklettern (2).
Weiter über den nun flacher werdenden Kamm. Auf einem Granitschild haben wir die Tour beendet. Von hier wäre es bis zum Gipfel noch ca. 1km gewesen, der weitere Weg sah nun wieder leichter aus.
Den gleichen Weg zurück, oder man kann vom OJI auch nordseitig absteigen und in einem Sattel nach Westen zur Straße rauswandern, auf dieser dann wieder zum Parkplatz.
Charakter:
Anfangs führt der Weg durch den Wald, bis zum West Peak ohne Probleme. Darüber am Kamm zum OJI trifft man auf Granit-Blöcke. Hier sind Kletterfertigkeiten bis II gefragt. Der Weg ist hier nirgends zusätzlich markiert, so dass etwas Gespür für
die richtige Route braucht.
Einkehr:
-
Karte:
-
Weitere Infos:
Kelsey Perrett & Miles Howard "New England Hiking", Moon - Avalon Travel 2020
Der Mount O-J-I ist in dem Buch nicht beschrieben, wohl aber der Baxter State Park.
Am Trailhead zum Mount OIJ.
Heute ging es also in den Baxter State Park. Morgens bekamen wir noch eine Beratung durch den Campingplatz-Besitzer. Der Maine-Slang ist dabei schon sehr besonders, quasi nicht zu verstehen. Erst als er merkte, wir sind nicht von hier,
schaltete er auf für uns verständliches Englisch um. Aber den Berg, welchen wir rausgesucht hatten, kannte er gar nicht. Scheinbar gehen alle nur auf den Katahdin, den höchsten Berg weit und breit.
Er beschrieb uns aber den besten Weg vom Campingplatz zum Parkeingang. Die Straßen sind hier vielfach nicht geteert und demnach Waschbrettpisten. Im Park ist die Dirt-Road dann allerdings sehr gut, mehr als 20 Mph darf man aber eh nicht
fahren.
Zuerst gingen wir zur Parkinformation, um eine Karte zu kaufen. Dann geht es zum Parkeingang, wo man sich registrieren und seine Pläne genauestens erläutern muss. Nach ca. 40min fahren vom Parkeingang hatten wir den Trailhead erreicht.
Der Name des Berges O-J-I kommt dabei ursprünglich von einem Felsabbruch, welche dieser Buchstabenkombination glich. Das ist aber mittlerweile zugewachsen.
Bevor wir losgingen, wurden wir nochmal von einem Ranger nach unseren Absichten befragt. Man ist hier offensichtlich schon sehr vorsichtig. Aber als Nicht-Wildnis-gewohnter Mitteleuropäer ist man in der Beziehung auch etwas unbedarft.
Am Trailhead steht ein Buch, man muss ein- und austragen und natürlich, wo man hin will. Da geht echt keiner verloren. Los ging es eher flach durch sumpfigges Gelände über Bohlenwege. Richtig steil wird der Weg nie. So richtig hoch
sind die Berge hier auch nicht, aber die Waldgrenze liegt hier ziemlich niedrig.
Wir kamen in einen Sattel und nahmen von hier den Abstecher zum West-Peak mit. Verlaufen kann man sich hier nicht, durch den dichten Urwald gibt es nur einen Weg und die Abzweigungen sind hervorragend ausgeschildert.
Vom West-Peak hat man schon mal einen schönen Blick rüber zum Mount Katahdin. Der Mount O-J-I wäre dann links vom Bildrand.
Das ist der Mount O-J-I. Man kommt von links her und geht oben über den Grat.
Vom West-Peak liegt einem die unendliche Wald-Seen-Landschaft von Maine zu Füßen.
Vom West-Peak ging es wieder zurück in den bewaldeten Sattel darunter und nun dem Schild folgend weiter zum O-J-I.
Gut getarnt, eine Kröte.
Schließlich erreicht man den Gipfelkamm. Hier wird der Weg felsig und einige Boulder versperren den Weg, so wie diese Einstiegsprüfung hier.
Man muss immer wieder kurze Ier-Stellen raus und runter klettern, um weiter zu kommen. Auch ist der Weg dann nicht immer so eindeutig.
Nicht immer war der Weg sofort klar, da hieß es Ausschau halten ...
Das ist ein Vorgipfel des OJI. Hier machten wir aber Schluß.
Das letzte Stück zum OJI über einen bewaldeten Kamm wäre hin und zurück nochmal eine Stunde gewesen. Aber die Zeit war auch so schon fortgeschritten. So beschlossen wir stattdessen auf der warmen Granitplatte des Vorgipfels
liegend, die Aussicht in diese riesige Wildnis rundherum.
Über diesen Grat im Vordergrund sind wir hochgekommen. Gegenüber der Doubletop Mountain. Da geht auch ein offizieller Trail hoch.
Die große Weite ...
Runter ging es dann recht fix. Neben Fröschen, Kröten, Eichhörnchen, riesigen Libellen, sahen wir noch eine kleine Schlange. Das wars an Wildlife, der Rest hielt sich fern oder war für uns zu gut getarnt. Wer weiß.
Am Gate zum Baxter-Park sprang der Rest der Mannschaft noch in einen See, ich hatte die Badehose im Zelt liegen lassen.