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Tibet - Tingri, Kathmandu
Lhasa (Friendship-Highway mit dem Fahrrad)
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30.10.03 - Monkey-Tempel

Monkey-Tempel Dieses Mal wollte ich in Kathmandu noch ein paar Sachen nachholen, die ich letztes Mal verpaßt hatte. So auch den Monkey-Tempel. Von hier hat man einen schönen Blick über Kathmandu und theoretisch, wenn das Wetter mitspielt, auch auf den Himalaya. Der Monkey-Tempel heißt so, weil sich hier eine Affenbande eingenistet hat und sich ganz schön frech behauptet. Hier befindet sich auch das tibetische Viertel von Kathmandu. Nachmittags war Chillen angesagt und sonst gar nix. Ich lag einfach nur vor dem Fernseher und stopfte leckeres Zeug aus der Bäckerei in mich rein.

31.10.03 - Fahrt zum Chitwan-Nationalpark

Jetzt war noch ein bißchen Urlaub angesagt. Den wollte ich im Chitwan-Nationalpark an der Grenze zu Indien verbringen. Alles pauschal, im Jungle-Resort mit festgelegten Mahlzeiten. Einfach nur die Seele baumeln lassen. Der Chitwan-Nationalpark liegt im Terai, dem Tiefland von Nepal. Hier hat es noch einen ursprünglichen Dschungel, mit allem was dazu gehört. Chitwan-Nationalpark Tiger, Rhinos, Elefanten. Man fühlt sich glatt ins Dschungelbuch versetzt. Von Kathmandu fahren Touristenbusse direkt nach Sauraha, wo einige Resorts liegen. Zwar könnte man auch direkt im Nationalpark übernachten, was aber wesentlich teurer ist. Das alles kann man pauschal in den vielen Reisebüros in Thamel buchen. Das Standard 3-Tage-Programm beinhaltet, Elefantenreiten, Jungle-Walk und Kanufahren. Ich hab mich erst in den Bus gesetzt und mir vor Ort ein Resort mit Pauschal-Programm aufschwatzen lassen. Preislich macht das keinen Unterschied. Man kann die Sache also gleich komplett in Kathmandu buchen. Beste Jahreszeit für den Chitwan-NP ist der März habe ich mir sagen lassen. Dann wird das Elefantengras im Park gemäht und man hat mehr Chancen Tiere zu sehen. Es ist dann auch möglich, ausgedehntere Jungle-Treks zu unternehmen.
So war ich also im Bus nach Chitwan. Die Fahrt dorthin ist sehr beeindruckend durch tief eingeschnittene Täler. Von Kathmandu wäre es an sich gar nicht so weit, es zieht sich aber trotzdem, da die Straße dank vieler Erdrutsche in einem dürftigen Zustand ist. Auch hat es wegen der Maoisten viele Checkpoints.
Im Bus lernte ich Chris, einen Schweizer aus Bern kennen, mit dem ich die nächsten Tage verbringen sollte. Wir ließen uns ins Rainbow Safari Resort abschleppen, welches ich sehr empfehlen kann. Erster Programmpunkt, das Dorf erkunden und zum Fluß gehen, welcher gleichzeitig die Grenze des Nationalpark ist. Auf den Weg dorthin sahen wir Arbeitselefanten und ein Krokodil. Baden verboten, also. Im Dorf läuft ein kleines Nashorn rum, welches die Ranger vor einem Tiger gerettet haben. Das Tier ist sehr zutraulich und läßt sich streicheln. Damit ist es natürlich die Touri-Attraktion. Abends Besuch einer Tanzshow, was eher nicht mein Ding war. Das ganze Programm kostet für zwei Nächte und drei Tage 60 USD.
Wir lernten noch zwei Ungarn kennen, die den Everest-Trek machen wollten. Auf den Weg dorthin wurden sie von Maoisten angehalten und sollten je 1000 Rupien Spende zahlen. Sie konnten die Jungs auf 500 runterhandeln und erhielten auch noch eine Quittung. Danach erwischte sie aber der Durchfall und da war es vorbei mit dem Everest-Trek.

01.11.03 - Kanu und Jungle-Walk

Pauschal im Pauschalurlaub war eine Käsepizza inbegriffen. Man soll ja nicht Sachen essen, die die einheimischen Köche einfach nicht drauf haben. Nun ja, die Pizza hat sich mit meinem Magen überhaupt nicht vertragen oder umgekehrt und so hing ich die halbe Nacht mal wieder über der Kloschüssel. Morgens ging es mir echt schlecht, aber gebucht ist gebucht und so machte ich die Tour mit. Das war aber definitiv ein Fehler. Inzwischen hatte sich der obligatorische Durchfall eingestellt und so wurde die an sich wunderschöne Kanutour für mich zur Geduldsprobe, oder eher zum Schließmuskeltraining ... Zu sehen gab es ein Krokodil und viele exotische Vögel. Kaum am Ufer sprang ich sofort hinter das nächste Gebüsch, Tiger hin oder her.

Angeblich für Menschen ungefährlich

Den Weg zurück gingen wir im Dschungel. Dort muß für jeden Touri ein mit Bambus-Stock bewaffneter Guide mit dabei sein. Tja, ich setze brav alle 15 Minuten hinter einem Baum meine Markierungen. Unser Guide war echt gut, er konnte uns viel über Tier- und Pflanzenwelt erzählen. Ausserdem hat er unglaublich gute Augen. Half aber nix, ausser Vögel und einen Affen bekamen wir nichts zu sehen. Ein paar eindrucksvolle Spuren zeugten aber davon, dass es hier tatsächlich Tiger und Nashörner gibt.
Zurück in der Lodge verbrachte ich erst mal wieder zwei Stunden im Bett. Danach ging es mir schlagartig besser. Zu Mittag war ich wieder hergestellt und konnte wieder essen soviel ich wollte. Nachmittags stand der Elefantenritt auf dem Programm. Dazu wird auf dem Elefanten eine Platform aufgeschnallt, auf der maximal vier Personen passen. Der Elefantentreiber sitzt dem Tier sozusagen im Nacken. Bewaffnet mit einem Eisenstock prügelt er ganz schön auf den Elefanten ein. Muss man wohl so machen, sonst spüren die Dickhäuter nur ein Kitzeln hinter dem Ohr. So ging es zurück in den Dschungel, gesehen haben wir wieder nix. Aber der Ritt durch das meterhohe Elefantengras war sehr eindrucksvoll. Man kam sich vor wie auf hoher See. Der Elefant verschwand völlig im Gras.

Elefantenreiten

02.11.03 - Fahrrad-Tour

Die Straße zurück nach Kathmandu war wegen eines Streiks der Busfahrer gesperrt, so mußte ich einen Tag mehr in Sauhara bleiben, was aber keine Strafe war. Frühmorgens wollten wir eigentlich Vögel angucken gehen. Aber ein freilebender Elefant trieb sein Unwesen am Fluß und so konnten wir nicht weitergehen. Mit Chris bin ich zum Flußufer. Dort haben sie ein paar nette Strandkneipen aufgebaut. Dort saßen wir bei einem Bierchen und schauten den Elefanten beim Baden zu. Was eine Mordsgaudi war. Sieht schon komisch aus wenn so ein Urviech auf Tauchstation geht und der Rüssel als Schnorchel dient.

Dorfalltag

Nachmittags hatten wir uns eine Fahrradtour zu den 20000-Lakes eingebildet. Der arme Guide, der mitmachen mußte, wäre lieber mit dem Jeep gefahren. So teilte er unsere Begeisterung nicht ganz, radelte aber brav mit. Es gibt in Sauhara die Möglichkeit sich Fahrräder auszuleihen, die aber alle in einen sehr schlechten Zustand sind. Und wie könnte es anders sein, nach 3 km hatte ich einen Platten. Die Tour sollte sich rentieren. Wunderschön ging es über Felder und Wiesen in den Dschungel hinein. Die 20000-Lakes liegen bereits ausserhalb des Nationalparks, dennoch bekamen wir hier mehr von der Tierwelt zu sehen als im Park. U.a. ein Rhino, vor dem die Leute hier einen Heidenrespekt haben.
Sonnenuntergang schauten wir uns am Fluß vom Liegestuhl aus an. In Sauhara hatte es auch eine Ausgangssperre. Danach sollte man tunlichst nicht mehr an der örtliche Kaserne vorbeilaufen. Die Leute vom Resort zeigten uns deswegen ein paar Schleichwege um die Sache zu umgehen. Als wir spätabends bei Dunkelheit gut angeheitert heimliefen, fanden wir die Wege natürlich nicht mehr und kamen prompt am Eingangstor der Kaserne raus. Zum Glück sind die Soldaten hier nicht so wachsam und wir konnten uns unbemerkt davonschleichen. So stolperten wir noch durch mehrere Gärten, Resortanlagen und Elefantenställe bis wir endlich unsere Unterkunft gefunden hatten.

03.11.03 - Stau

Eigentlich stand nur die Rückfahrt nach Kathmandu auf dem Programm, aber das sollte dauern. Durch die vielen Checkpoints war es ein einziger Stau von Chitwan bis Kathmandu. So kamen wir erst um 21 Uhr nach 12 Stunden Fahrt dort an. Horror!

04.11.03 - Patan

Morgens war ich in Patan, einem Vorort von Kathmandu mit vielen alten Hindutempel. Alles ziemlich schmuddelig wie ganz Kathmandu. Kein Vergleich zu Lhasa. So bestand mein Tag vor allem darin, Souvenirs einzukaufen, aber ich war eh ziemlich müde.

05.11.03 - Rückflug

Vom Tibet-Guesthouse wurde ich, wie es in Tibet Tradition ist, mit einem weißen Schal, einer Kata verabschiedet. Sehr nett! Weniger nett, die Ausreise. Ich hatte keine Einreise-Stempel im Pass, da mich die Zöllner in Kodari einfach durchgewunken hatten. Ausreise unmöglich. So hab ich mich halt einfach durchgeschlichen. Leider wollten sie dann beim Securtiy-Check einen Ausreise-Stempel auf dem Boarding Pass sehen. Also noch mal zurück zum Ausreisestempler und dem Officier erzählt, sein Kollege hätte vergessen auch den Boarding Pass abzustempeln. So bekam ich den Stempel auf meinem Boarding Pass, dummerweise guckte er danach noch mal in den Reisepass, wo natürlich auch kein Stempel drin war. So ging das Malheur los. Ich wurde zum Chef geschickt und der meinte nur trocken, dass es mit meinem Flug heute nix mehr wird. Sagte es und meinte ich sollte hier an Ort und Stelle warten, gab mir aber dankeswerterweise meinen Reisepass und Flugticket wieder zurück. Das sah ich als Aufforderung zur Flucht und stürmte davon. Stempel auf dem Flugticket hatte ich nun, so erwischte ich gerade noch meinen Flug.
In Abu Dhabi gab es einen längeren Aufenthalt. Dafür stellte Gulf Air doch tatsächlich ein Tageshotel zur Verfügung. Sehr luxuriös. Kostet bestimmt Unmengen so eine Aktion. Bis wir aber vom Flughafen in der Stadt waren, was gegessen hatten usw. war die Zeit eh schon fast wieder rum. Für einen kleinen Stadtspaziergang reichte es dennoch. Fazit, absolut nicht sehenswert.

06.11.03 - Wieder daheim

Die Zeit verging wie im Fluge, haha. Kaum saß ich im Zug von Frankfurt nach München, kam auch schon eine Polizeistreife in Zivil daher und meine Personalien wurden kontrolliert. Da beschwere sich nochmal jemand über Checkpoints in Tibet. Im Kontrollieren sind die Deutschen auch ganz vorne mit dabei.

- ENDE -


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