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Montscheinspitze
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9. Etappe: Kreuzbrücke, Kompar (2011m), Satteljoch (1935m), Plumsjochhütte Wandern: T2 www.sirdar.de
10. Etappe: Plumsjochhütte, Plumsjoch (1921m), Montscheinspitze (2106m), Pertisau Wandern: T5
11. Etappe: Pertisau, Plumsjochhütte, Kreuzbrücke Wandern: T1

Karwendel

Diese Tour ist Teil eines größeren Projekts: Übersicht
Zurück zur 8. Etappe: Tölzer Hütte - Fleischbank - Kreuzbrücke (14.09.2020), Wandern T3
Weiter zur 12. Etappe: Achenkirch - Pertisau - Seebergspitze (2085m) - Seekarspitze (2053m) - Achenkirch (19.06.2022), Wandern T3

9. Etappe:
Das Auto parkte ich an der Kreuzbrücke und wanderte den Abstieg von der letzten Etappe wieder hoch bis zur Grasbergalm. Von dort führt ein langgestreckter Anstieg hoch zum Kompar. Der wird überschritten und es geht hinab über das Satteljoch zur Plumsjoch-Hütte.

10. Etappe:
Von der Plumsjoch-Hütte startet der Weg noch einigermaßen gemütlich, aber es geht bald zur Sache. Die Überschreitung der Montscheinspitze ist doch nicht ohne und erfordert einiges an Kraxelei. Ein echter Zinken im Vorkarwendel. Danach geht es gemütlich über die Pletzach-Alm hinaus nach Pertisau.

11. Etappe:
Das Wetter verregnete mir die nächste Etappe. Also wählte ich den Rückweg zum Auto statt mit Bus zu Fuß zurück über Pletzach-Alm, Gernalm und Plumsjochhütte. Dann auf der anderen Seite von den Haglhütten auf der Straße zurück zur Kreuzbrücke.

Demeljoch
Panaroma auf den Kamm zwischen Mondscheinspitze und Schafreuter (scrollbares Bild).

Fakten
Ausgangspunkt:Kreuzbrücke im Rißtal (990m)
Höhenmeter / Strecke / Zeit:1. Tag: 1200 Hm / 11km / 5h; 2. Tag: 800 Hm / 17.5km / 8h; 3. Tag: 700 Hm / 20km / 8h
Markierung:Markierter Steig. Streckenweise schwierig zu finden. Am zweiten Tag am Grasberg eine leichte Kletterei.
Anforderung:Der Abstieg zur Tölzer Hütte ist teilweise versichert und ziemlich steil. Der Weg zum Baumgartensattel quert eine steile Grasflanke.
Besonderheit:Wunderschöne Almen zwischen Grasköpfl und Schafreuter. Noch einsamer rund um die Fleischbank.

Openstreetmap: Kompar - Montscheinspitze
Kartendaten: © OpenStreetMap-Mitwirkende, SRTM | Kartendarstellung: © OpenTopoMap (CC-BY-SA)

GPS:
Garmin GPX:
20210628_Kompar.gpx (Kreuzbrücke - Kompar - Plumsjoch-Hütte), (Dynamische Kartenansicht, Satellit)
20210629_Montscheinspitze.gpx (Plumsjoch-Hütte - Montscheinspitze - Pertisau), (Dynamische Kartenansicht, Satellit)
20210630_Plumsjoch.gpx (Pertisau - Plumsjoch-Hütte - Kreuzbrücke), (Dynamische Kartenansicht, Satellit)

20210628_30_All.gpx (Gesamte Runde), (Dynamische Kartenansicht, Satellit)

Ausgangspunkt:
Kreuzbrücke im Rißtal (990m)
Haltestelle des Karwendelbus Lenggries - Eng

Stützpunkt:
Plumsjochhütte (1633m)
www.plumsjochhuette.com

Route:
1. Tag: Kreuzbrücke - Kompar - Plumsjochhütte
Von der Kreuzbrücke geht es auf dem Wirtschaftsweg ziemlich direkt hoch zur Grasbergalm. Von dort zweigt in östlicher Richtung der Weg über den Kompar zur Plumsjochhütte ab (beschildert). Um den Kompar wandert man zunächst auf der Südseite, in Gipfelbereich mit einer Querung durch die durchaus steile Flanke. Über den Südgrat gelangt man schließlich zum Gipfel.
Zur Plumsjochhütte folgt man nun den direkten, südöstlichen Weg. Das Satteljoch könnte man südlich umgehen, es rentiert sich jedoch, diesen kleinen Nebengipfel noch mitzunehmen und dann zur Plumsjochhütte abzusteigen.

2. Tag: Plumsjochhütte - Montscheinspitze - Pertisau
Vom Plumssattel oberhalb der Hütte zweigt der markierte Weg zur Montscheinspitze ab. Zunächst erklimmt man das Plumsjoch. Jenseits geht es schon recht steil mit Kraxeleinlagen hinab zur Montscheinsenke. Der erste Teil des Weg findet sich rechts des Südgrats und ist im Schutt deutlich zu sehen. Es hat viele Serpentinen im kleinen, bröseligen Schotter.
Man quert den ersten Gratturm rechts und muss dabei den ersten Ier bergab bewältigen. Dann folgt eine lange Rinne mit anschließender weiterer, luftiger Querung aub einem Band bis unter eine Scharte. Zu dieser gelangt man steil hoch. Dann geht es die Südflanke hoch bis zum Gipfel. Immer wieder warten kleine Klettereinlagen.
Der Weg runter, die Ostflanke hinab sieht verwegen aus, ist dann aber erstaunlich leicht im grasigen Schrofengelände. Man läuft einen Seitengrat parallel zu einer Rinne hinab. Kurz vor der Rinne hat es schließlich einen glatten Abbruch, das ist dann auch die Schlüsselstelle (II). Früher waren hier mal Bohrhaken, evtl. sogar ein Drahtseil.
Danach führt der Weg über wunderbar freies Gelände zum Schleimssattel (1556m). Von hier geht es auf einem Forstweg hinab ins Gerntal und schließlich über die Pletzach-Alm hinaus nach Pertisau. Im Tal ist der Weg flach, aber immer noch schön schattig im Wald.

Montscheinspitze
3. Tag: Pertisau - Plumsjochhütte - Haglhütten - Kreuzbrücke
Man folgt den schon bekannten Weg wieder hoch ins Gerntal bis zum Talschluß bei der Gernalm. Dort führt eine sehr steile Fahrstraße hoch zur Plumsjochhütte. Jenseits folgt man den Anstieg vom Rißtal hoch zurück ins Tal. Man erreicht den Talboden bei den Haglhütten. Das ist schon eine Haltestelle des Karwendelbusses. Zur Kreuzbrücke zurück bleibt dann nur die Straße, einen eigenen Wanderweg hat es leider nicht mehr.

Charakter:
Kompar: Zum Großteil problemlose Wanderung. Nur im Gipfelbereich wird es in einer Querung und im Schlußanstieg etwas steiler.

Montscheinspitze: durchaus anspruchsvoll, viele Ier-Stellen. Mehr auf der Plumsjochseite, von daher wird die Überschreitung eher wie beschrieben empfohlen,aber an sich ist es egal. Schwierigste Stelle im Abstieg wie beschrieben am Übergang in eine Rinne. Viel Geröll, Steinschlaggefahr ist bei vielen Wandern nicht auszuschließen.

Übergang Pertisau - Rißtal: Ohne Schwierigkeiten.

Karte:
AV-Karte BY12, "Karwendelgebirge Nord, Schafreiter", 1:25000
AV-Karte Nr 5/3, "Karwendelgebirge, Östliches Blatt", 1:25000

Weitere Infos:
-


1. Tag: Kompar - es fährt kein Zug nach nirgendwo
"Eigentlich wollte ich die Anreise zu meinen "Fortsetzungstouren" komplett mit öffentlichen Verkehrsmitteln unternehmen." So war auch der Textanfang im letzten Jahr beim Aufstieg zum Schafreuter. Wer es nicht glaubt, schaue nach. Dieses Jahr dann schon wieder. Eigentlich wollte ich mit Bahn und Bus anreisen. Da stand ich dann in München an der Donnersbergerbrücke und eine Minute bevor der Zug kommen sollte, wurde dann mitgeteilt, der fällt heute aus. Sonst nix, keine Infos warum, ob der nächste fährt, ob der einzige Bus an diesem Tag von Lenggries in die Eng vielleicht dann wartet. Nix. Fällt aus und basta. Bitte, danke. Es können ja alle noch so viel Werbung für die öffentlichen Verkehrsmittel machen, aber so wird das nix.
Tja, was tun. Die Tour streichen? Nix da. Also mit der S-Bahn wieder heim und ins Auto gestiegen. Bei der Fahrt in Richtung Eng habe ich dann sogar den Karwendelbus überholt, den ich eigentlich erwischen wollte. So war ich also insgesamt trotzdem noch schneller an der Kreuzbrücke. Die Deutsche Bahn erzieht einen unweigerlich zum Autofahrer. Und wer nicht will, der muss ...
Zunächst also der "Wieder"Aufstieg zur Grasbergalm. Von dort setzt die Überschreitung des Kompars an. Das ist ein eher unscheinbarer Berg mit viel Latschen. Die Ausblicke ins Karwendel rundherum sind aber nicht zu verachten. Siehe Fotos weiter unten. Ein "astreiner" Aussichtsberg, weil er so mittendrin steht. Wobei die Nordwand sah von oben schon sehr spannend aus, ob sich da schon mal ein Kletterer versucht hat? Ich glaub eher nicht, der Zustieg wäre expeditionsähnlich.
Für mich ging es dann zur Plumsjochhütte. Die hat eine sehr schöne Lage. Für diesen Tag bin ich dann der einzige Gast. Hätte ich nicht erwartet, so nah an München. Die zwei Mädls, welche für den touristischen Teil der Hütte zuständig sind, nutzen die Gunst der Stunde und machten einen Ausflug hoch zur Bettlerkarspitze. Mir wurde ein Kasten Bier anvertraut. Das sollte reichen, um den Sonnenuntergang zu bewundern.

2. Tag: Montscheinspitze - Regnets jetzt?
Morgens regnete es. Also erstmal gemütlich frühstücken. Es regnete immer noch. Nun gut, dann soll es nicht sein, also absteigen, zurück zum Auto. 200Hm unter der Hütte hörte es dann auf und es rieß ziemlich schlagartig auf. Okay, dann also doch. Auffe gehts!
Die Sonne kommt raus und es wird dann doch noch ein sehr schöner Tag, wenn auch windig. Die Montscheinspitze also. Woher kommt eigentlich der Name? Wikipedia sagt: Der Begriff monticinu (Montschein) ist romanischen Ursprungs und bedeutet kleine Bergweide. Also nix Mondschein, nun der Sonnenschein war mir dann auch wichtiger.
Von der Hütte weg geht es erstmal über das Plumsjoch hinweg und dann ziemlich bergauf und bergab, bis man zum Fuß der Montscheinspitze kommt. Den Weg rechts vom Grat, zunächst im Geröll, hat man tags zuvor vom Kompar schon ganz gut gesehen. Zunächst hat es viele Serpentinen und karwendeltypisches Gebrösel. Landsam wird es dann felsiger und die ersten Kletterstellen warten. Nach einer langen Rinne bergab folgt eine luftig anregende Querung auf einem Band unter eine Scharte und zu dieser dann hoch. Ab dann geht es die Südflanke hoch, immer wieder mit kleinen Klettereinlagen.
Am Gipfel war es mir zu windig, weswegen ich es dort oben nicht sehr lange ausgehalten habe. Der Weg runter schaut von oben sehr steil aus, entpuppt sich dann aber als überraschend einfach. Es geht einen Seitengrat parallel zu einer Rinne hinab. An deren Fuß wartet die Schlüsselstelle, ein plattiger IIer. Sah aus, als ob hier früher auch mal ein Drahtseil hing. Der Rest ist dann ein schöner Weg über Almen durch das Vorkarwendel bis zum Schleimssattel. Da geht es dann auf einem Forstweg steil bergab und für mich schließlich auf einem bequemen Weg im Wald, flach und in 1.5h raus nach Pertisau am Achensee. Hier hatte ich mir eine Nacht im Hotel gebucht.

3. Tag: Pertisau - Rißtal - Jetzt regnets!
Für den dritten Tag war die Überschreitung der Seebergspitze nach Achenkirch geplant. Dann hätte ich mich wieder versucht, dem Bus anzuvertrauen, um zurück zum Auto zu gelangen. Heute regnete es dann aber wirklich beständig, mit tief hängenden Wolken. So beschloß ich, durch das Gerntal und wieder über die Plumsjochhütte zurück zum Auto zu marschieren. An sich auch ein schöner Weg und runter ins Rißtal konnte ich schon mal den Einstieg zur Schaufelspitze auskundschaften. Das wäre an sich ja auch mal eine schöne Tour. Ab den Haglhütten, zurück an der Straße zur Eng, musste ich dann an dieser entgegengesetzt rausmarschieren bis zum Auto an der Kreuzbrücke. Ging auch vorbei und soviele Alpensalamander, wie an diesem regnerischen und kalten Tag, habe ich auch noch nicht gesehen.
Ich fuhr dann noch in die Eng, es lockerte etwas auf. Astreiner Wettersturz, würde ich mal sagen. Die Spritzkarspitze oben ziemlich mit Schnee angezuckert.

Stephan, unterwegs vom 28.-30.06.2021



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